Studierende lernen von der Praxis
6 Dezember 2022
Die Studierenden des Jahrganges Management und Medien 21 erhielten am 28.11.2022 praxisnahe Einblicke in den Datenjournalismus. Berit Kruse von der Süddeutschen Zeitung war zu Gast – sie verdeutlichte die Relevanz der Datenrecherche und deren Visualisierung.
In der sich rasant digitalisierenden Medienlandschaft arbeiten Journalisten, Entwickler und Designer gemeinsam im Team. So können sie ganzheitliche Projekte umsetzen. Die Themenbereiche sind vielseitig: Corona, US-Wahlberichterstattungen oder die Längenunterschiede bei Jungs- und Mädchenhosen – das alles lässt sich datenjournalistisch in Geschichten verpacken.
Berit Kruses neuestes Projekt: Wartezeiten auf Therapieplätze im Gesundheitssystem. Bis diese Story kommt, dauert es allerdings noch ein paar Wochen.
Um einen praktischen Einblick zu bekommen, stellte die Datenjournalistin eine der aufwendigsten Geschichten ihres Teams vor: Eine intensive Analyse der ersten 150 Reden des ukrainischen Präsidenten Selenskij, seit Beginn des Ukraine-Krieges. Somit bekam der Leser ein gutes Bild von Selenskijs Rhetorik-Strategie. Im Austausch mit den Studierenden kam die Frage auf, wie man Abwechslung in der Datenvisualisierung schaffen kann. Wiederholungen der grafischen Diagramme seien nicht schlimm, dem könne man mit Animationen entgegenwirken. Im Zweifel wird in der Praxis auf das Balkendiagramm zurückgegriffen. Tortendiagramme aber wurden sogar komplett in der SZ-Redaktion gestrichen, erzählt Kruse.
Nach ihrem Vortrag und der Fragerunde gab die Gastrednerin den Studierenden Feedback zu ihren eigenen datenjournalistischen Projekten – die Expertinnen-Meinung war gefragt. „Datenjournalismus ist immer Teamwork. Die Verbindung von Technik, Journalismus und Design bietet jedem einzelnen tolle Möglichkeiten, sich zu entfalten.“ sagte Birgit Kruse.
Von Marco Reich / Foto: Andre Spannl