Preisgekrönter Fotograf berichtet über seine Arbeit
15 November 2021
Olaf Unverzarts Bilder zeigen Alltägliches und Außergewöhnliches, ob in der Oberpfalz oder in Ostafrika. Er dokumentierte das Leben auf dem Dorf an der bayerisch-tschechischen Grenze, in dem er aufgewachsen ist, ebenso wie Straßenszenen in Los Angeles. Durch seine Fotoreportagen für Magazine – er arbeitete für „ZeitMagazin“, „Stern“ oder „Spiegel“ – habe er Zugang zu einer Welt bekommen, „die man normalerweise nicht sehen würde“. Der Fotograf begleitete etwa österreichische Skispringer eine Weile beim Training, auch im Windkanal und hinter den Kulissen. Eine Geschichte wie diese brauche Zeit, schilderte Unverzart in einer Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Irene Preisinger. „Es ist nicht so, dass man eine Reportage an ein oder zwei Treffen abfotografiert.“ Zwischen den Menschen, die er zeige, und ihm als Fotografen müsse oft erst Vertrauen aufgebaut werden. In Ruanda porträtierte er junge Erwachsene, die während des Völkermordes 1994 geboren wurden. Vor allem bei schwierigen Themen sei es wichtig, sich wirklich für die Leute zu interessieren, sagte der Fotograf, der für seine Werke mehrfach ausgezeichnet wurde.
Auf vielen von Unverzarts Bildern sind indes keine Menschen zu sehen, sondern Berge. Ein Großteil seiner Arbeiten in den letzten 15 Jahren habe in den Alpen stattgefunden, erzählte er. Die Fotos veröffentlichte er in Magazinen und Bildbänden und stellte sie in Kunstgalerien aus. Am liebsten fotografiere er analog und auch bei Digitalkameras schaue er während der Aufnahmen nicht ständig auf die Ergebnisse. Den Studierenden riet Unverzart: „Vor Ort nur um Thema, Motiv, Menschen kümmern.“
Bild: Felix Pitscheneder/UniBwM