Online-Journalismus heute und morgen
17 Februar 2022
Womit können Online-Redaktionen in der täglichen Informationsflut beim Publikum punkten? Welche Rolle spielen soziale Medien? Und wohin geht die Reise für den Journalismus im Netz? Darüber diskutierte Julian Rohrer, Nachrichten-Chef bei BurdaForward, mit Studierenden.
Der Journalist, der bei Websites wie Focus online, Bunte.de oder Finanzen 100 für die „News to know“ verantwortlich ist, beschrieb es als Teil der täglichen Redaktionsarbeit, „dass wir versuchen herauszufinden: Welche Themen beschäftigen die Menschen?“ Veröffentlicht würden dazu schnelle Nachrichten ebenso wie Analysen zu Politik, Wirtschaft, Gesundheit oder Wissenschaft. Weitere Themen stammten aus sozialen Netzwerken. „Twitter, Facebook, Reddit, Instagram sind wichtige Quellen, die aber viel Risiko beinhalten“, sagte Rohrer in einer Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Irene Preisinger. Das Verifizieren von Informationen aus Social-Media-Kanälen mache „sehr viel Aufwand“; nach der Überprüfung nach journalistischen Kriterien könne die Redaktion dann auf das, was Nutzerinnen und Nutzer im Netz beschäftigt, schnell reagieren – für Online-Medien ein Muss.
Sensationsheischende Beiträge seien nicht mehr so gefragt wie früher, auch wenn sie im Internet im Journalismus und in sozialen Netzwerken lange an der Tagesordnung gewesen seien, sagte Rohrer bei seinem Gastvortrag weiter. „Wir sehen, dass neutrale News gut angenommen werden.“ Hinzu komme der Trend zur Individualisierung von Information. Der werde sich noch verstärken und auch den Online-Journalismus verändern. Die statische, handgebaute Homepage sei nicht mehr das alleinige Spielfeld der Zukunft.
Bild: Felix Pitscheneder/UniBwM