Internationales Symposium an der UniBw München

22 Oktober 2021

Über 30 Wissenschaftler/-innen, Praktiker/-innen aus dem Journalismus, Vertreter/-innen von nationalen und internationalen NGOs und des militärischen Bereichs sprachen auf der hybriden Veranstaltung über Erfahrungen aus ihrem jeweiligen Arbeitsbereich und diskutierten gemeinsam mit den Mitgliedern des M4P-Teams des dtec.bw-Projekts, inwiefern diese Erfahrungen für das Projekt genutzt werden können. Die Tagung wurde von den M4P-Teammitgliedern, Prof. Annika Sehl, Prof. Stephan Stetter und dem externen Kooperationspartner Prof. Christoph Neuberger, geschäftsführender Direktor des Weizenbaum-Instituts Berlin und Professor an der FU Berlin, unter der Leitung von Prof. Sonja Kretzschmar (Projektleitung M4P) organisiert. Die Teilnehmenden waren u. a. aus dem Libanon angereist, aber auch aus Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien. Libanon und Afghanistan sind die Schwerpunktländer des Projekts. Virtuell waren Speaker aus den USA, Australien, Südafrika und Tansania dabei. Teilnehmende aus dem zweiten Schwerpunktland des Projekts, Afghanistan, wurden aus verschiedenen Ländern zugeschaltet, in die sie geflüchtet sind.

„Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Expert/-innen die Zeit genommen haben, uns Einblick in ihre Forschung zu geben und herausfordernde Forschungsfragen für unser Projekt mit uns zu diskutieren. Auch viele Expert/-innen haben ihre internationalen Erfahrungen im Journalismus, der Medienarbeit von NGOs und auch der Bundeswehr und der NATO-Streitkräfte geteilt. Im Mittelpunkt standen die zentralen Fragen des Projekts M4P: „Wie kann in der Kommunikation gezielt deeskaliert werden und Journalismus friedensfördernd agieren, um (Post-)Konfliktländer zu stabilisieren und im Idealfall Demokratie zu fördern? Welche neuen Chancen kann die Digitalisierung für Forschung, Praxis, und auch den Transfer in die Gesellschaft dabei bieten?“

Die Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs sowie Leiterin des Zentrums für Digitalisierung- und Technikforschung der Bundeswehr (dtec.bw), Frau Prof.  Eva Kern, eröffnete das internationale Symposium. Sie betonte in ihrem Grußwort, dass es eine große Ehre für die Universität der Bundeswehr München sei, dieses internationale Symposium auszurichten und damit zu einem der ersten internationalen Events seit der Corona-Pandemie an die Universität der Bundeswehr München einzuladen. Für die Keynote konnte Prof. Shahira Fahmy, Professorin für Journalism and Mass Communication an der American University in Kairo, assoziiert mit der University of Arizona, gewonnen werden. Sie zählt zu den international ausgezeichneten Forschenden im Bereich des Friedensjournalismus und der visuellen Kommunikation.

Die Fragestellungen des Symposiums waren vielfältig: „Social Media werden oft zur Polarisierung von Konflikten innerhalb der Gesellschaften genutzt. Wie kann eine Twitter-Analyse auf internationaler Ebene aussehen, die genau das Gegenteil fragt: Kann Frieden durch Kommunikation gefördert werden? Methodisch ist das, gerade in den vielen unterschiedlichen Sprachen, sehr herausfordernd. Umso mehr kann es die Journalismus- und kommunikationswissenschaftliche Forschung voranbringen“, erklärt Prof. Sehl. „Aus der politikwissenschaftlicher Forschung wissen wir, dass Friedensprozesse oft scheitern. Wie kann mediales peace-building funktionieren? Diese Frage für den Nahen Osten und Afghanistan zu diskutieren, ist von zentraler Bedeutung für die Politikwissenschaft.“, erläutert Prof. Stetter.  

„Wie kann Demokratisierung durch Digitalisierung funktionieren?“, fragt Prof. Christoph Neuberger, externer Kooperationspartner des Projekts. „Gerade an der Universität der Bundeswehr München über die Förderung von Frieden zu forschen, ist ein Signal und hat die Universität in einem Bereich sichtbar gemacht, den viele Gäste des Symposiums nicht erwartet hätten, der aber für die Gesellschaft sehr wichtig ist.“