Serious Games
Spielbasierte Wissensvermittlung erobert Schulen, Firmen und Universitäten: PilotenInnen und MedizinerInnen üben mit 3D-Simulationen den Ernstfall, in Strategiespielen analysieren ExpertInnen taktische, strategische und weltpolitische Zusammenhänge, und für jedes Schulfach wird spielbasierte Lernsoftware entwickelt. Ein Serious Game ist im Idealfall herausfordernd – spannend – unterhaltsam und vermittelt Inhalte auf effiziente Weise von der Zeitgeschichte über Fremdsprachen bis hin zur Bedienung komplexester Maschinen. Serious Games versuchen die Lücke zwischen Theorie und Anwendung so kurzweilig zu schließen, dass der Anwenderin bzw. dem Anwender das aktive Lernen gar nicht bewusst wird.
Ein Forschungsteam arbeitet an der UniBw M seit 2008 an der Entwicklung von Serious Games insbesondere für die Erste Hilfe in Extremsituationen, wie sie in militärischen Konflikten, Katastrophenfällen und, wann immer kein Arzt sofort zur Stelle ist, entstehen. Ziel eines der im Forschungsgebiet bearbeiteten Projekte ist die Entwicklung eines Computerspiels zum intensiven Üben der Verwundetenversorgung unter den extremen Bedingungen eines militärischen Einsatzes.
Bei der Verwirklichung dieses Zieles sind drei sehr unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen:
- Lernerfolg,
- Abbildungsgüte der Prozesse und
- Attraktivität des Spieles
Präziser heißt dies: Das Spiel soll dazu dienen, die Handlungsroutinen tiefer im Gedächtnis der Übenden zu verankern, durch exakte Simulation die Wirklichkeit stets plausibel abzubilden und dabei zwingend auch einen Unterhaltungswert zu generieren, der kommerziellen Computerspielen ohne Lernziel nahe kommt.
Das genannte Serious Game oder ähnliche Spiele können im Rahmen vom Bachelor- und Masterarbeiten auch durch die Studierenden während ihres Studiums weiterentwickelt werden.