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Armenien und Georgien sind die ältesten christlichen Staaten der Welt. Beide Staaten stehen zugleich im Fokus spannungsgeladener geopolitischer Konfliktdynamiken.
Nur wenige Tage nach dem friedlichen Machtwechsel in Armenien im Mai 2018, bei dem Massenproteste den amtierenden Premier aufgrund von Korruptionsvorwürfen zum Rücktritt zwangen, hatten die TeilnehmerInnen der Lehr- und Forschungsreise 2018 die Gelegenheit in der armenischen Hauptstadt Jerewan mit führenden politischen Kommentatoren und Vertretern der Zivilgesellschaft über diese historischen Ereignisse zu diskutieren. Internationales Recht und Politik in der Praxis spielte bei der Reise auch hinsichtlich geopolitischer Dynamiken im Südkaukasus eine wichtige Rolle, die mit Vertretern der National Defense Research University und dem Leiter der EU-Delegation in Armenien besprochen werden konnten. In diesem Zusammenhang spielten sowohl das armenische Verhältnis zu Russland und zur Türkei als auch der Berg-Karabach-Konflikt mit Aserbaidschan eine wichtige Rolle.
Das extrem angespannte Verhältnis zu Russland ist ein bestimmender Faktor jeglicher georgischer Politik. Dies wurde besonders bei der Begleitung einer Patrouillenfahrt der EU Monitoring Mission deutlich, die die sogenannte „Administrative Boundary Line“ zu Südossetien und Abchasien überwacht. Dass es dennoch wichtig ist, im Dialog zu bleiben betonte gegenüber den Studierenden der Sonderbeauftragte der georgischen Regierung für Russlandbeziehungen. Die Auswirkungen des sowjetischen Terrors unter Stalin stand im Zentrum einer politisch-historischen Führung in Tiflis. Inwieweit Stalins Erbe in Georgien immer noch verklärt wird, verdeutlichte ein Besuch im Stalin-Museum in dessen Geburtsstadt Gori.