„Sicher leben in der Stadt – Herausforderung für Forschung und Praxis“
14 Oktober 2019
Sicherheit im urbanen Umfeld: RISK bei der BMBF Konferenz „Sicher leben in der Stadt – Herausforderung für Forschung und Praxis“ Duisburg 2019.
Text und Fotos: Paul Warnstedt
Wie kann sicheres Leben im urbanen Umfeld erreicht und gestaltet werden? Welche Rolle spielt die bauliche Gestaltung? Welchen Chancen und Risiken bietet KI? Wie werden möglichst alle NutzerInnen urbaner Räume gleichberechtigt erreicht? Welche gesellschaftlichen Dimensionen beeinflussen die Stadtgestaltung? Wann ist der Einsatz von Drohnen gerechtfertigt, angemessen und sinnvoll? Wie gelingt die diverse Stadt?
Diese und viele weitere Fragen beschäftigten die Teilnehmenden der Konferenz „Sicher leben in der Stadt – Herausforderung für Forschung und Praxis“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am 8. und 9. Oktober 2019. Statt Frontalvorträgen lag der Schwerpunkt bei interaktiven Workshops. Bereits mit der Anmeldung konnten eigene Fragen zu den Themen
- „Öffentliche Räume – Sicher und (angst-)frei zusammenleben“,
- „Intelligent und vernetzt: Versorgungsinfrastrukturen resilient gestalten“,
- „Autonom, vernetzt, mobil: Sicherheit für moderne Mobilitätskonzepte“ und
-
„Analog, digital, integriert: Unterstützung für das Event-, Risiko- und Krisenmanagement“
eingereicht und zur Diskussion gestellt werden. Eingeleitet durch Impulsvorträge zu aktuellen, themenbezogenen Forschungsprojekten widmeten sich jeweils am ersten und zweiten Veranstaltungstag zwei parallel stattfindende Sessions diesen Fragen. Die Themen wurden vorab über Mentimeter-Umfragen priorisiert, bei denen das Publikum online in Echtzeit zu seinen Interessen abstimmt.
Der außergewöhnliche Schauplatz für diese spannenden Themen war der Landschaftspark Duisburg Nord mit seiner beeindruckenden Industriekulisse. Die Transformation von der Eisenhütte zur Begegnungs- und Tagungsstätte ist dort eindrucksvoll gelungen. Aus der brachliegenden Industrieanlage wurde durch das mutige Engagement von BürgerInnen ein lebendiges Industriedenkmal mit vielfältiger Nutzung. Mit einem DAV-Klettergarten, einem Hochseilparcours und dem Tauchgasometer ist die Liste der Angebote längst nicht vollständig. Das Tagungs- und Veranstaltungszentrum in der alten Gebläsehalle bietet eine erfrischende Abwechslung zu den üblichen Kongresszentren und -hotels. Mit diesem vielfältigen Angebot wurde das gesamte Areal vor der Verwahrlosung bewahrt und zu einem eindrucksvollen und lebendigen Beispiel für gelungene Stadtgestaltung verwandelt, die nicht zuletzt auch der urbanen Sicherheit dient.
Das Forschungszentrum RISK war mit den Juniormitgliedern Matthias Andrae und Paul Warnstedt vertreten. Sie präsentierten im Rahmen der begleitenden Ausstellung ein Poster mit dem Titel „Sicherheit und Resilienz – Innovative Ansätze für baulichen Schutz im urbanen Raum“. So bot sich eine weitere Möglichkeit, die Ideen zu stadtgestalterisch wertvollen Schutzstrukturen gegen terroristische Bedrohungen einem breiten Publikum näher zu bringen. Dieses und weitere Poster können im Nachhinein online abgerufen werden. Da die Community der Sicherheitsforschung zahlreich und vielfältig vertreten war, konnten Kontakte für zukünftige Forschungsfelder von RISK geknüpft und gepflegt werden.
Das vollständige Programm der Konferenz finden Sie auf der Konferenz-Website >