Nach den langen Pandemiejahren mit so vielen abgesagten Konferenzen oder rein virtuellen Treffen war die internationale Tagung der „Forschergruppe Kriegsgeschichte“ ein echtes Highlight. In Montreal trafen Vertreter der frankophonen Militärgeschichtsforschung aus Nordamerika und Europa zusammen, um die rasanten aktuellen Entwicklungen im Fach gemeinsam zu reflektieren und zukunftsweisende Ansätze zu identifizieren. Dazu bezogen Beiträge aus allen Epochen, von der Vor- und Frühgeschichte bis zum „dark tourism“ der Gegenwart, Stellung.

Nach der Eröffnung durch die Organisatoren und einem fulminanten Begrüßungsvideo von Lieutenant-General Jennie Carignan, die der Tagung die besten Wünsche der Kanadischen Armee überbrachte, hatte ich die Ehre, das inhaltliche Programm mit meinem Vortrag zu eröffnen. Mit einem Ausschnitt aus meiner Forschung habe ich angeregt, das allzu lange vernachlässigte Feld des Belagerungskriegs mit dem raumtheoretischen Konzept des Ortes neu zu fassen. Sowohl die formelle Diskussion der Beiträge als auch zahlreiche persönliche Gespräche boten exzellente Gelegenheit zum fachlichen Austausch in einem boomenden Forschungsfeld.


PD Dr. Anke Fischer-Kattner ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Institut, Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften. Anke Fischer-Kattner ist Historikerin für die Geschichte der Frühen Neuzeit und hat in ihrer Habilitation das Problem der Gewalt im Belagerungskrieg des 17. und 18. Jahrhunderts untersucht.