Lebenslust - Wider dem Gesundheitswahn
27 Februar 2014
Mehr als 250 Gäste nahmen Ende Januar am Neujahrsempfang der Militärseelsorge im Universitätscasino teil. Auf Einladung von Militärdekanin Dr. Barbara Hepp und Militärdekan Dr. Jochen Folz hatten sie sich an der Universität der Bundeswehr München eingefunden, um die Ansprache des bekannten Psychologen und Theologen, Dr. med. Manfred Lütz, zu hören. Bevor Dr. Lütz seinen Vortrag zum Thema „Lebenslust“ hielt, begrüßten Militärdekan Dr. Folz, die Präsidentin Prof. Merith Niehuss und der Leiter des Studentenbereichs, Oberst Thomas Freitag das Publikum.
Ein neues Jahr mit vielen Veränderungen
Präsidentin Prof. Merith Niehuss gab in ihrer Rede einen Ausblick auf die kommenden Ereignisse des neuen Jahres, wie z.B. die geplante Eröffnung der Kinderkrippe im April. Des Weiteren wies sie auf die weitere Öffnung der Universität für Zivilstudierende hin und informierte die Zuhörerschaft darüber, dass die Zahl der zivilen Studierenden im Moment bei 10% liege. Im Anschluss an ihre Rede wandte sich der Leiter des Studentenbereichs, Oberst Thomas Freitag, an das Publikum. Auch er übermittelte die besten Neujahrsgrüße und gab im Laufe seines Grußwortes seinen Wechsel nach Hamburg an die Führungsakademie der Bundeswehr bekannt. Oberst Thomas Freitag hatte seit 2008 die Leitung des Studentenbereichs inne, nachdem er zuvor mehrere Jahre als Referent im BMVg für die Universitäten der Bundeswehr mitverantwortlich war.
Jeder Moment ist einzigartig
Danach betrat Dr. Lütz das Podium. In gut 80 Minuten referierte er über das spannende Thema „Lebenslust“ und über die Risiken und Nebenwirkungen der Gesundheit. Dabei ging es ihm in seinem Vortrag auch darum, wie viel Lebenslust dem Menschen innerhalb seiner Lebenszeit zur Verfügung steht. Dazu stellte er folgende Rechnung auf: „Wenn man alle schwierigen Phasen eines Menschenlebens, wie Krankheit, Schmerz, Leid und Sterben, von der Lebenszeit abzieht, bleiben im Schnitt nur 9,82 Prozent der Lebenszeit als lebenslustfähige Zone“. Deshalb besteht für den Arzt wahre Lebenskunst auch darin, in schwierigen Zeiten Quellen des Glücks zu finden: wie etwa in der Musik, in guten Gesprächen oder bei der Beschäftigung mit Kindern. Wahre Lebenslust kann man nur empfinden, so Lütz, wenn man sich klar macht, dass jeder Moment einzigartig und nicht wiederholbar ist. Man müsse auch genießen dürfen und solle nicht nur immer nach der eigenen Fitness sehen. Man mache sich fit, um anschließend Spaß zu haben, getreu dem Motto „Fit for Fun“. Doch viele Menschen hätten neben Beruf, Familie und Fitnessstress für den Spaß gar keine Zeit mehr. So empfahl der Arzt den Zuhörerinnen und Zuhörern sich des Öfteren auf das Wesentliche im Leben zu besinnen und auch die unvermeidlichen Grenzsituationen, die mit dem Leben jedes Einzelnen verbunden sind, anzunehmen und zuzulassen. Ein Leben, das in dieser Form gelinge „...kenne Zeiten der Muße, zweckloser, aber höchst sinnvoller Zeit des Genußes und der Lust am Leben“.
Filmlänge: 110 Min.
Format 16:9 PAL
Medien: DVD
Eine Produktion des Medienzentrums der Universität der Bundeswehr München