Ausstellungseröffnung: 65 Jahre Bundeswehr
19 November 2020
Das Fotoprojekt zeigt das moderne Selbstverständnis junger Menschen als Studierende und Offiziere.
Mit dem Projekt des Zentralinstituts studium plus „UNI-FORM: Ich als Student/in und Offizier. Ein fotografisches Projekt zum Thema Identität an der UniBw M“ zeigen Studierende die zwei Seiten ihres Lebens an der Universität. Die entstandenen Fotografien sind im Foyer vor der Universitätsbibliothek ausgestellt.
Die Bundeswehr feiert in diesem Jahr am 12. November ihr 65-jähriges Bestehen. In dieser Zeit hat sich sowohl das Bild der Bundeswehr als auch das Selbstbild der Soldaten und Offiziere gewandelt. Die Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München leisten seit 1972/73 einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung des militärischen Führungsnachwuchses, indem den Offizieranwärterinnen und –anwärtern ein Studium mit einem zivilen akademischen Abschluss ermöglicht wird.
In einem fotografischen Projekt des studium plus an der Universität der Bundeswehr München konnten Studierende verschiedener Fachrichtungen und Jahrgänge künstlerisch zum Ausdruck bringen, wie sie sich als Studentin oder Student und gleichzeitig als Offizier sehen. Über zwei Trimester hinweg belegten 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Fotokurs bei Dozent Christian Siebold und erarbeiteten sich die Darstellung ihrer Identität als Student oder Studentin und Offizier. Die Fotografien sollten die beteiligten Studierenden ebenso wie die späteren Betrachterinnen und Betrachter dazu anregen, ihr eigenes Selbstverständnis zu reflektieren: Was macht sie aus als Studierende und was als Offizier? Im Interview erklärt Prof. Ina Ulrike Paul, die Leiterin des Zentralinstituts studium plus, die Herausforderung an diesem zweigeteilten Leben: „Ich bin immer beides, ich kann die eine Sache nicht ausziehen wie eine Uniform und bin dann jemand ganz anderer, ich bin ein studierender Offizier mit einer spezifischen Aufgabenstellung im Leben, die ich mir ausgewählt habe.“ Auf die Umsetzung der Studierenden in dieser kreativen, künstlerischen Form ist sie stolz.
Im Kurs überlegten die Teilnehmenden sich, was sie von sich zeigen möchten und wie sie dies in eine fotografische Bildsprache übersetzen könnten. Unter der technischen Anleitung des Kursleiters porträtierten sich die Studierenden im Fotostudio des Medienzentrums in ihrer Uniform. Der Gegenpart, ein Foto in ziviler Kleidung bei einer Aktivität, die zur Person gehört und auch mit dem Leben als Studentin oder Student im Zusammenhang steht, fertigten die Studierenden selbstständig in der gewählten Umgebung an. Im Kurs erlernten sie auch die Nachbearbeitung der Fotografien.
Ziel des Projekts war es, die Bilder beim Tag der Bundeswehr 2020 an der Universität zu zeigen und auf einer Podiumsdiskussion zum Gespräch über die Identität als studierender Offizier einzuladen. Durch die Covid-19-Pandemie fand der Tag der Bundeswehr nicht in Präsenzform statt, doch die entstandenen Porträts sollen dennoch gezeigt werden und stehen nun als Fotoausstellung im Foyer vor der Universitätsbibliothek. Rechtzeitig zum Jahrestag der Gründung der Bundeswehr vor 65 Jahren, können nun alle Universitätsmitglieder, die vor Ort sind, die Bilder betrachten und die Eindrücke der Gegenüberstellung von Privat und Offizier auf sich wirken lassen.
Die Ausstellung wurde von der Universitätspräsidentin Prof. Merith Niehuss, dem Leiter des Studierendenbereichs Oberstleutnant Matthias Henkelmann sowie Prof. Paul symbolisch eröffnet, da aufgrund der Corona-Bestimmungen keine Veranstaltung mit Gästen möglich war.
Oberstleutnant Henkelmann weiß aus seiner Laufbahn um die Bedeutung der Universitäten im Selbstverständnis der Soldatinnen und Soldaten. Zu 65 Jahren Bundeswehr gehört für ihn der Wandel der Zeiten, von den ersten Offizieren noch ohne Studium, über seine Generation, die bereits an den Universitäten ausgebildet wurde, bis heute. Bei der ersten Besichtigung der Ausstellung zeigte er sich beeindruckt: „Mit Freude sehe ich, wie unsere Studierenden sich heute sehen – auch wieder ganz anders als wir das damals vor 30 Jahren empfunden haben. Diese Arbeit, die hier gezeigt wird, ist ein wunderbarer Zeitzeuge.“
Präsidentin Niehuss lädt alle ein, sich die hervorragenden Bilder persönlich, unter Beachtung der aktuell gültigen Corona-Regeln, anzusehen. Für alle, die sich derzeit nicht an der Universität befinden oder von zu Hause aus arbeiten, besteht die Möglichkeit im Video mehr über die Entstehung der Fotografien zu erfahren. Auch auf den Social Media Kanälen der Universität werden weitere Bilder aus der Ausstellung und das Video der Ausstellungseröffnung zu sehen sein.