Beförderungsappell 2017
19 Juni 2017
Bei strahlendem Sonnenschein und vor der prachtvollen Kulisse des Schlosses Nymphenburg im Herzen Münchens sind mehr als 500 Offiziersanwärter angetreten. Schon bald werden sie zum ersten Offizierdienstgrad befördert und nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums an der Universität der Bundeswehr München in Führungsfunktionen eingesetzt. Die Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen, nimmt persönlich an der Feierlichkeit in München teil und unterstreicht damit den hohen Stellenwert dieses besonderen Ereignisses. Zeitgleich werden die Studierenden der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg durch Staatsekretärin Katrin Suder befördert.
Die Beförderung ist aber nicht nur eine Feier der Soldaten, für die es ihre Aufnahme in das Offizierskorps der Bundeswehr symbolisiert. Es ist auch ein Zeichen an die Gesellschaft, in deren Auftrag die Soldaten ihren Dienst leisten. Es ist daher gute Tradition, dass zu diesem wichtigen Ereignis neben den Angehörigen und militärischen Funktionsträgern, auch die lokale Politik und Vertreter der Zivilgesellschaft eingeladen wird. Neben der Bundesministerin der Verteidigung, den Angehörigen der Studierenden und Gästen aus der Bundeswehr sind daher auch zahlreiche Vertreter der Landes- und Lokalpolitik bei der Beförderungsfeier in München vertreten.
Respekt und Anerkennung
Begrüßt wird die angetretene Formation zunächst von der Präsidentin der UniBw München, Prof. Dr. Merith Niehuss, die sich nach der Begrüßung der Gäste direkt an ihre Studierenden richtet: „Wir feiern mit Ihnen und wir freuen uns mit Ihnen.“ Es sei ihr ein besonderes Anliegen, den künftigen Offizieren Respekt und Anerkennung zu zollen: „Für Ihren Mut, in einer Bundeswehr im Einsatz zu dienen, für Ihre Leistungsbereitschaft und Ihr Durchhaltevermögen.“
Anschließend betont Niehuss die Vielseitigkeit der Ausbildung an den Universitäten der Bundeswehr, in deren Verlauf der Offiziersnachwuchs fachlich, akademisch und charakterlich auf die künftigen Führungsfunktionen vorbereitet wird. „Sie erwerben in diesem Studium Fachwissen und darüber hinaus die Basis methodischen Arbeitens. Sie leben den wissenschaftlichen Diskurs, Sie lernen die Methodik der wissenschaftlichen Vorgehensweise kennen und Sie blicken durch unser Begleitstudium über den Tellerrand ihres Faches hinaus.“
Zentrale Aspekte des Offiziersberufs: Verantwortung und Menschenführung
Auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen betont in ihrer Ansprache Verantwortung und Menschenführung als zentrale Aspekte des Offiziersberufs. „Diese Beförderung ist mehr als eine Stufe auf Ihrer Karriereleiter. Sie ist eine neue Stufe der Verantwortung, die Sie in diesen Streitkräften tragen. Sie werden heute Offizier der Bundeswehr. Damit beginnt ein neuer Abschnitt auf Ihrem Berufs- und Lebensweg.“ Dieser neue Abschnitt sei gekennzeichnet durch die künftige Funktion als Vorgesetze und der damit verbundenen Verantwortung für die ihnen anvertrauten Soldaten, so die Ministerin. Sie betont, dass diese in der Bundeswehr immer auch Kameradinnen und Kameraden ihrer Führungskräfte seien: „Vergessen Sie deshalb nie; erfolgreiche Führung ist im Ergebnis immer eine Gemeinschaftsleistung. Das heißt, Sie müssen Teamleader und Teamplayer zugleich sein.“ Dies könne auch bedeuten, unpopuläre Entscheidungen treffen und durchsetzen zu müssen. Sie ermutigt die Offiziersanwärter daher zu kritischer Selbstreflexion, Mut zur eigenen Meinung und Haltung auch angesichts von Ablehnung. Abschließend betont die Ministerin noch einmal Verantwortung als zentralen Aspekt des Offiziersberufs. „Sie sind ein Teil dieser Gesellschaft und ihr in besonderer Weise verpflichtet. Sie dienen Deutschland und Deutschland nimmt Sie in die Pflicht.“
„Dieser Beruf ist etwas Besonderes“
Johannes Techel ist einer der frisch zum Leutnant beförderten Soldaten: „Es ist mir eine große Ehre, heute in einem solchen Rahmen befördert zu werden.“ Der ehemalige Feldwebel freut sich auf die Verantwortung, die bald auf ihn zukommt und blickt seinem weiteren Studium optimistisch entgegen. Vor seiner Zeit bei der Bundeswehr hatte er eine Ausbildung als Elektrotechniker gemacht. Jetzt kann er sich mit seinem Studium der Technischen Informatik und Kommunikationstechnik an der UniBw München gezielt weiterentwickeln. „Die Digitalisierung der gesamten Gesellschaft wird weitergehen, der Bereich hat Zukunft und es ist genau das, was die Bundeswehr jetzt braucht.“
Auch Leutnant Luisa Gläser ist von der Schlosskulisse überwältigt und freut sich auf die Feier im Kreise ihrer Familie. Schon ihr Vater war bei der Bundeswehr: „Da habe ich bereits mitbekommen, dass dieser Beruf etwas Besonderes ist.“ Das bedeutet für sie vor allem, Verantwortung für ihre Soldaten zu übernehmen: „Ich will eine gute Führungskraft sein und dass die Soldaten mir folgen, weil sie an mich glauben.“
Für Leutnant zur See Thyra Braun ist es eine besondere Ehre, in ihrer Heimatstadt München befördert zu werden. Auch sie betont Verantwortung und Menschenführung als zentrale Motive für ihre Berufswahl. „Schon von klein auf wollte ich mit Menschen zusammenarbeiten. Körperlich und geistig gefordert und gefördert werden. Eine Karriere bei der Bundeswehr war für mich deshalb naheliegend.“ Nach dem weiteren Studium und den anschließenden Lehrgängen hofft sie, bald in See stechen zu können: „Das ist mein großes Ziel!“