Wie misst man Sportlichkeit?
16 August 2019
Prof. Dr. Annette Schmidt und die zahlreichen Studierenden der 3. Kinderuni 2019 beschäftigen sich mit der Frage: "Wie misst man Sportlichkeit?".
An diesem Kinderuni-Tag ist einiges anders. Nicht nur Zuhören ist angesagt, sondern auch aktives Mitmachen. Prof. Annette Schmidt vom Institut für Sportwissenschaft hat für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Puls-Oximeter mitgebracht, dass die Nachwuchswissenschaftler/-innen im praktischen Teil der Kinderuni selbst testen können.
Zu Beginn der Vorlesung möchte Prof. Schmidt aber erst einmal wissen, wer denn schon einmal bei den Bundesjugendspielen mitgemacht hat. Viele Hände gehen hoch und einige der knapp 40 Jugendlichen können auch gleich beantworten, wie und was im Rahmen der Veranstaltung alles gemessen wird: So z.B. Laufgeschwindigkeit, Sprungweite und Wurfweite. Prof. Schmidt frägt dann nach ob Größe und Gewicht beim Menschen ein Gradmesser für Fitness sind. Sie zeigt zwei Männer, die genau die gleichen Maße haben, aber komplett anders aussehen. Der eine durchtrainiert, der andere eher übergewichtig.
Körperfettanteil spielt eine wichtige Rolle
Prof. Schmidt klärt auf: Entscheidend ist der Körperfettanteil bei jedem Einzelnen. Der Körper besteht ja hauptsächlich aus Organen, Knochen, Muskeln und Fett. Gerade die beiden letzten Komponenten sind wichtig für die Sportlichkeit. Der ideale Körperfettanteil ändert sich aber mit dem Alter und ein gutes Mittelmaß ist entscheidend, denn zu viel und zu wenig Körperfett ist nicht gesund. Messen kann man dies mit der Hautfaltenmessung durch einen Fett Caliper oder aber auch mit einer Ganzkörperanalyse, die eine speziell dafür entwickelte Waage durchführen kann.
Was passiert im Körper beim Sport?
Beim Sport transportiert die Lunge Sauerstoff in den Körper und Kohlendioxid aus dem Körper. Gase und Nährstoffe werden über das Herz und den Blutkreislauf durch den Körper geschickt. Das hat zur Folge, dass die Atmung während des Sports schneller wird und auch der Herzschlag zunimmt. Wie das genau von statten geht, dürfen die Jugendlichen nun selbst mit Hilfe eines Puls-Oximeters ausprobieren, dazu messen sie mit Hilfe ihres Fingers, an den sie das Meßgerät klemmen, die Sauerstoffsättigung und den Herzschlag. Einmal in der Ruhe auf ihrem Platz und zum anderen in der Belastung beim Rennen durch den Gang. Viele sind ganz erstaunt welche unterschiedlichen Ergebnisse hier in diesen beiden Situationen herauskommen. Prof. Schmidt geht zu jedem Einzelnen und erklärt die Angaben.
Mit all diesen Informationen und Eindrücken vergeht die Zeit wie im Flug. Nach einer knappen Stunde ist die Kinderuni dann schneller zu Ende als gedacht. Wie spannend dieses Sportthema gewesen ist, zeigt die konzentrierte Aufmerksamkeit der Nachwuchsstudierenden und das lange und laute Klopfen auf die Pulte im Hörsaal am Ende der Vorlesung.