Warum können Vögel fliegen?
19 Juli 2012
Bei der letzten Kinderuni-Vorlesung in diesem Sommer lernen mehr als 60 Kinder von Prof. Christian Kähler wie die Vögel sich in der Luft halten und warum auch Bälle im Bogen fliegen können.
Ein Flügelschlag erzeugt viel Kraft
Die Flügelform eines Vogels bestimmt in jedem Moment des Flugs über Auftrieb und Flugleistung. Prof. Kähler zeigt dies eindrucksvoll an einem Eulenflügelmodell, dass er extra für diese Vorlesung mitgebracht hat. Anhand des gewölbten Flügels der Eule kann er anschaulich erklären, wie die Luft nach unten abgelenkt wird und das Tier dadurch den notwendigen Auftrieb erhält um zu fliegen. Bei den Kindern klingt die Erklärung dann so: „Die Vögel fliegen nicht unbedingt deshalb, weil sie mit den Flügeln schlagen, sondern weil der Unterdruck auf der Flügeloberfläche sie bei ausreichender Geschwindigkeit nach oben trägt“. Stimmt, aber richtig ist auch, dass die Kraft, die das Tier mit dem Schlagen der Flügel erzeugt, ein Garant dafür ist, dass sich das Tier in der Luft fortbewegt. Wie das in der Wirklichkeit aussieht, zeigen spannende Tierfilme, bei denen der Gleitflug und der Schlagflug einer Schleiereule in Zeitlupe vorgeführt wird.
Fußball im Audimax
Wenn die beschleunigte Luftströmung auf der Flügeloberseite einen Vogel nach oben hebt, dann muss dasselbe Phänomen einen rotierenden Fußball im Bogen fliegen lassen. Bevor Prof. Kähler diesen Versuch testet, zeigt er als Erstes, wie sich ein Ball im Luftstrom eines Föns verhält. Der Ball tanzt auf der Luft und fällt nicht herunter. Warum ist das so? Durch das schnelle Strömen der Luft verringert sich der Druck. Dort wo ein niedriger Druck oder Unterdruck herrscht, entsteht ein Sog und dieser sorgt dafür, dass der Ball immer wieder neu in die Mitte des Luftstroms treibt und nicht herunterfällt.
Jetzt aber schnell noch zurück zum Flug des Balles in Bogenform. Prof. Kähler zeigt das Experiment im Audimax. Dazu lässt er einige seiner Zuhörer eine lebendige Mauer bilden, um die herum dann ein Kind aus dem Publikum den Ball ins imaginäre Tor flanken darf. Und der Versuch glückt hervorragend.
Viel gelernt und großen Spaß gehabt
Der große Applaus zeigt, es hat den Kindern wieder einmal richtig viel Spaß bereitet. Zum Schluss der Vorlesung nutzen einige noch die Gelegenheit Autogramme bei Prof. Kähler abzuholen und sich das Flügelmodell einmal aus der Nähe anzuschauen. Am Liebsten hätten viele Jungs noch weitergekickt, aber dazu ist der Audimax dann doch nicht wirklich geeignet. Die jungen Forscherinnen und Forscher können das Gelernte aber bald zuhause im eigenen Garten noch einmal üben. Bestimmt werden sie dann noch das ein oder andere Geheimnis rund um das Thema „Fliegen“ für sich entdecken.