Von fliegenden Autos und Algenkraftstoffen
6 März 2018
Die erste Vorlesung der Kinderuni Ende Februar beschäftigt sich mit dem Thema „Wie werden wir in Zukunft fliegen?“ Prof. Dr.-Ing. Peter Stütz begeistert sein junges Publikum mit spannenden Fakten rund um das Thema „Luftfahrt“ und verrät, was sich schon bald beim Fliegen alles verändern wird.
Fast 60 Schülerinnen und Schüler haben sich an diesem Nachmittag in einem Hörsaal der Universität eingefunden, um Prof. Dr.-Ing. Peter Stütz von der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik zuzuhören. Prof. Stütz ist seit 2008 Universitätsprofessor für Luftfahrttechnik am Institut für Flugsysteme der Universität der Bundeswehr München. Im Bereich der Forschung beschäftigt er sich mit Themen zur Automatisierung unbemannter Luftfahrzeuge. Das besondere Interesse seiner Forschung liegt dabei auf technischen Lösungen, mit denen das Luftfahrzeug mittels Sensoren seine Umwelt wahrnehmen kann. Solche Funktionen sind vor allem notwendig, um komplexe Missionsaufgaben im militärischen aber auch zivilen Bereich durchzuführen.
100.000 Flugbewegungen an einem einzigen Tag
Bevor der Professor die Innovationen in der Luftfahrt der kommenden Jahre vorstellt, fragt er seine Zuhörerinnen und Zuhörer, warum überhaupt geflogen wird. Denn es ist nicht nur der Urlaub, bei dem das Flugzeug eingesetzt wird, sondern man fliegt auch zur Arbeit, übt die Fliegerei als Beruf aus (z.B. Post- und Gütertransport) oder fliegt zum Spaß. Das geschieht mithilfe der verschiedensten Luftfahrzeuge wie z.B. Verkehrsflugzeugen, Segelflugzeugen, Hubschraubern oder aber auch mit Luftschiffen. Dabei spricht man heute von ca. 100.000 Flugbewegungen an einem Tag weltweit, was Prof. Stütz anhand eines Videos eindrucksvoll verdeutlicht. Die Jugendlichen sind sehr überrascht, als sie im Film erkennen können, wie scheinbar dicht an dicht sich die Flugzeuge drängen.
Aeromobile und Multicopter
Nach einem kurzen Exkurs, wie ein Flugzeug eigentlich fliegt und welche Umweltprobleme die Fliegerei mit sich bringt, wagt Prof. Stütz im zweiten Teil seines Vortrages einen Blick in die Zukunft. Hier geht es als Erstes um die Frage: „Was können wir für die Umwelt tun? Heutzutage, so Prof. Stütz, wird schon intensiv über leisere und sparsamere Triebwerke sowie elektrische Antriebe nachgedacht. In Zukunft werden auch Algen eine wichtige Rolle spielen – als Treibstoff für Flugzeuge! Im Moment ist die Produktion noch sehr teuer, aber die Experten gehen davon aus, dass in wenigen Jahrzehnten bei vielen weltweiten Flügen Algenkerosin eingesetzt werden könnte. Danach stellt der Wissenschaftler die Frage, ob noch größere Flugzeuge gebaut werden oder wie wir schneller fliegen können. Dabei stellt sich heraus, dass größere Flugzeuge gar nicht allein entscheidend sind, gerade im städtischen Verkehr wird es viel mehr darum gehen, wie der Transport in Städten und Ballungsräumen durch Flugzeuge entlastet werden kann. Verschiedene Lösungen wie Aeromobile, also „fliegende Autos“ und überdimensionale Multicopter werden dazu im Moment entwickelt. Diese stellt Prof. Stütz abschließend in einigen Videos vor und versetzt seine Zuhörerschaft dabei in großes Staunen.
Wie spannend das aktuelle Thema der Kinderuni gewesen ist, zeigt die konzentrierte Aufmerksamkeit der Nachwuchsstudierenden über mehr als eine Stunde lang und das lange und laute Klopfen auf die Pulte im Hörsaal am Ende der Vorlesung.