Sensoren - wie "fühlen" technische Systeme?
18 April 2018
Am 18. April veranstaltete die Universität der Bundeswehr München zum zweiten Mal in diesem Jahr die Kinderuni. Unter dem Motto „Sensoren – wie fühlen technische Systeme?“ erzählte Prof. Jörg Böttcher von der Fakultät für Elektrotechnik und Technische Informatik den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern über Wirkungsmechanismen der Sensoren.
„Hier ist es wie im Kino!“, ruft einer der jungen Zuhörer, als er vor der Vorlesung den Unterschied zwischen einem Hörsaal und einer Schulklasse schildert. Und er hat recht: Die folgende Stunde verbringen die Nachwuchsstudierenden so gespannt wie bei einem Science-Fiction-Film. Doch statt fantastischer Szenarios und Erfindungen geht es hier um Geräte, die zum heutigen Alltag gehören, von autonomen Autos und Industrierobotern bis hin zu Drohnen und Kochfeldern. Im Laufe der interaktiven Vorlesung stellt sich für Prof. Böttcher heraus: Die 55 fleißigen Studierenden der Kinderuni, die seine Fragen mit Enthusiasmus beantworten und genauso gerne Rückfragen stellen, haben viel Vorwissen und jede Menge Neugier mitgebracht. Genau das, was ein richtiger Forscher braucht.
Die Sinnesorgane der Technik
Prof. Böttcher führt die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Thema ein, indem er von menschlichen Sinnesorganen berichtet. Genauso wie der Aufbau der Haut das Fühlen ermöglicht, reagieren die Geräte dank der Verwendung von Sensoren auf Temperatur und Bewegung. Doch wie passiert das genau? Prof. Böttcher erklärt den Kindern den Aufbau eines Stromkreises und die Funktion des Widerstands. Ganz wichtig: die Maßeinheiten und die Formel des Verhältnisses von Spannung, Strom und Widerstand. Danach geht es um die Variierung des Widerstands unter dem Einfluss von Temperaturveränderungen, die technischen Systemen das Messen der Umgebungstemperatur sowie eine darauf abgestimmte Reaktion ermöglicht.
Lernen durch Mitmachen
Anders als im Kino – statt passiv zuzuschauen – werden die Teilnehmenden zu begeisterten Assistentinnen und Assistenten in mehreren erkenntnisreichen Versuchen. Unter Anleitung von Prof. Böttcher betätigen die Kinder Messgeräte, führen Tabellen und erkunden jeden nächsten Schritt ihrer kleinen Forschungsreise mit eigener aktiver Beteiligung. Die jungen Studierenden der Kinderuni sind so hochmotiviert, dass es dem Professor gar nicht leicht fällt, für jedes der Experimente unter vielen Hilfsbereiten nur zwei Assistenten auszuwählen. Beim abschließenden Experiment darf endlich jeder mitmachen: Während der Vorführung von Funktionen einer Wärmebildkamera können sich alle auf dem Bildschirm sehen. So endet der Ausflug in die Welt der Technik mit viel Enthusiasmus und zahlreichen Fragen. Für Prof. Böttcher, der an der Kinderuni seine erste Vorlesung hält, ist das eine angenehme Überraschung. Doch anders kann es auch nicht sein, denn hier macht Wissenschaft richtig Spaß.