Mutter, Vater, Kind - Familie früher und heute
7 Dezember 2012
Bei der letzten Kinderuni-Vorlesung in diesem Jahr geht es um das Thema Familie. Prof. Sylvia Schraut erklärt, wie sich das Leben von Familien im Laufe der letzten Jahrhunderte gewandelt hat.
Bilder, die Geschichten erzählen
In der 21. Kinderuni-Vorlesung wählte Prof. Schraut, die an der Universität der Bundeswehr München die Professur für Neuere deutsche und europäische Geschichte vertritt, einen ganz besonderen Ansatz: Sie ließ Bilder sprechen, um die Geschichte der Familie zu erklären. Doch bevor es los ging, durften die Zuhörerinnen und Zuhörer erst einmal erzählen, wie ihre Familie aussieht, wie viele Geschwister sie haben und was sie unter dem Begriff Familie verstehen. Dann startete Prof. Schraut ihre spannende Bilderreise.
Verwandte, Dienstboten, Kinder und ein Hund
Prof. Schraut zeigte Familiensituationen aus mehr als 200 Jahren: Gemälde, Grafiken und Fotos mit älteren und jüngeren Verwandten, Dienstboten, vielen Kindern und oftmals einem Hund. Eines wurde dabei schnell klar: Familie ist immer anders, hat sich ständig verändert. Und neben den Menschen spielte auch das Haustier eine nicht unbedeutende Rolle. Anhand der Bilder wurde den Kindern verdeutlicht, welche Personen zur Familie gehört haben, wie sich die Familienformen veränderten, welche Aufgaben Kinder in ärmeren Familien wahrnehmen mussten und welche Privilegien Kinder reicher Bürgerfamilien genossen.
Viel gesehen, viel gelernt
Nach der Vorlesung zeigten sich die teilnehmenden Kinder begeistert davon, was sie alles Neues gelernt hatten. So erfuhren sie in den kurzweiligen 45 Minuten, dass sich das Leben in den Familien stark gewandelt hat: wie die Kleidung in früherer Zeit aussah, wie streng Kinder erzogen wurden und dass Kinder gerade im ländlichen Bereich oftmals bei der täglichen Arbeit helfen mussten. Eine Kindheit, wie wir sie heute kennen, gab es damals vor allem in ärmeren Schichten nicht. Auch Prof. Schraut war mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern sehr zufrieden, hatten diese doch in den Bildern sehr viel entdeckt und dies während der Vorlesung den anderen ausführlich und detailliert beschrieben. Am Ende der Vorlesung brachte es eine Schülerin auf den Punkt: „Heute haben wir viele neue Sachen gelernt, die uns unsere Oma in dieser Form noch nicht erzählt hat“.