Können wir alles glauben, was in der Zeitung steht?
30 November 2011
Etwa 40 Schülerinnen und Schüler lauschen bei der Kinderuni-Vorlesung gespannt den Ausführungen von Frau Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner.
Von Zeitungen und Enten
Große Schlagzeilen, bunte Bilder oder aufwendige Hintergrundberichte - jeden Tag bringen Zeitungen Neuigkeiten aus aller Welt zu uns nach Hause. Doch wie seriös ist die Berichterstattung wirklich? Wie beschafft sich ein Journalisten seine Informationen und welche Absichten verfolgt er mit seinem Artikel? Auf diese Fragen wollte die Kinderuni heute Antworten geben. Als kenne sie diese bereits, lächelte die jungen „Studenten“ von einer der Powerpoint-Folien spitzbübisch eine Zeitungsente an. Schließlich sollte das umfangreiche Thema auch kindgerecht erläutert werden.
Mitten in der Medienwelt
Eine spontan durchgeführte Umfrage unter den Teilnehmern zeigte, dass Kinder mit einer Vielzahl von Medien aufwachsen. Oft wird schlicht der Computer oder die Tageszeitung der Eltern mitgenutzt, beziehungsweise mitgelesen. Ein Schüler machte während des Vortrages eine ganz besondere Entdeckung: „Das ist das iPhone 3GS“, rief er begeistert aus, als er sein Handy auf einem Foto entdeckte - und dokumentierte damit eindrucksvoll wie selbstverständlich dieses Medium inzwischen geworden ist.
Wer die Wahl hat, hat auch die Qual
Die Medienwelt ist im Wandel: Heutzutage liefern sich Zeitungen einen harten Konkurrenzkampf mit den „neuen Medien“. Besonders das mobile Internet und der mit ihm verbundene Smartphone- und Tablet-Boom machen der Print-Branche das Leben schwer. Längst suchen auch renommierte Blätter wie die „Zeit“ ihr Heil in der digitalen Distribution mittels sogenannter „Apps“. Die Verlockungen sind groß, denn mit der neuen Technik können Informationen nicht nur wesentlich schneller und damit aktueller, sondern auch multimedial und damit optisch ansprechender verbreitet werden.
Prof. Gabriele Goderbauer-Marchner zeigt sich trotzdem zuversichtlich: „Die Zeitungen werden sich anpassen, Qualität setzt sich durch“, lautet ihr Kredo. Die Verlage müssten in kompetente Journalisten investieren und den Aktualitätsnachteil durch sorgfältigere Recherche wettmachen.
Medienkompetenz fördern
Bisher hat kein Medium ein anderes vollständig ersetzen können. Das Radio beispielsweise erfreut sich trotz seines Alters einer ungebrochen hohen Beliebtheit, und zwar bei Jung und Alt. Daher ist es umso wichtiger Kinder so früh wie möglich an diese Medienvielfalt heranzuführen. Zum Schluss mahnte die Professorin noch ganz grundsätzlich einen kritischen Medienumgang an und verteilte Gratis-Exemplare einer Kinderzeitschrift. Diese fanden großen Anklang und wurden ihr im wahrsten Sinne des Wortes aus den Händen gerissen.