1. Kinderuni 2020: Die Magie von Film und Fernsehen
6 März 2020
„Fragen, Antworten und montierte Videos. Moderner Journalismus“ – der Titel der ersten Kinderuni des Jahres deutete bereits darauf hin: Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften hinter die Kulissen eines Fernsehstudios schauen und selbst vor die Kamera und an das Mikro treten.
„Was ist denn Journalismus?“ Mit dieser Frage läutete Prof. Annika Sehl, Professorin für Digitalen Journalismus, die Vorlesung ein. Die Finger der mehr als 50 teilnehmenden Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren schnellten in die Höhe. Die Verknüpfung von Journalismus mit Nachrichtensendungen wie der Tagesschau stellten sie schnell her. Aber welche verschiedenen Formen von Journalismus gibt es denn noch? Und wie entstehen Nachrichten für die Tagesschau? Das alles lernten die jungen Studentinnen und Studenten nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis.
„Ich hab' da mal eine Frage…“
Im ersten Teil der Kinderuni drehte sich alles um das Interview, konkret um das Fernseh-Interview. Eine Kamera, ein Mikrofon, ein Speichermedium und ein gut eingerichtetes Bild – reicht das für das Gespräch? Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Sinnvolle und interessante Fragen sollte eine Journalistin oder ein Journalist vorbereiten, der Interviewer muss klar und deutlich sprechen und die Gesprächspartner sollten auch die richtige Position vor der Kamera einnehmen. Ein wichtiger Tipp ist es auch, offene Fragen zu stellen. Prof. Sehl gab hier ein simples wie effektives Beispiel vor. So erhält der Fragensteller auf „War Dein Tag gut?“ zumeist nur ein „ja“ oder „nein“. Interessanter wird das Gespräch bei Fragen wie „Was hast Du heute gemacht?“. Nach der Theorie folgte die Praxis: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften nun selbst ein Interview mit Leutnant Dustin Meyer, Student der Sportwissenschaft und Hobby-Bogenschütze, vorbereiten. Zusammen erstellten sie einen Fragenkatalog. Zwei Freiwillige durften im Anschluss vor die Kamera treten und mit dem Mikrofon ausgestattet ihr erstes Interview führen.
„Die Magie des Films“
Die jungen Studentinnen und Studenten lernten im zweiten Teil der Vorlesung mehr über die technischen Tricks vor und hinter der Kamera. Wie fliegt Harry Potter eigentlich auf seinem Besen? Und wie kann Captain Jack Sparrow den Wasser-Ungeheuern entkommen, wenn es diese doch eigentlich nicht gibt? Das Zauberwort lautet „Greenscreen“. Ein Raum mit grünen Wänden, die es erlauben, den Protagonisten in der technischen Nachbearbeitung vor jeden beliebigen Hintergrund zu platzieren. Warum zumeist vor einer grünen Wand gedreht wird – und nicht wie bereits im Jahr 1933 zu Zeiten der Schwarzweiß-Filme in einem „Bluescreen“ – erklärte Melanie Haschberger vom Medienzentrum der Universität der Bundeswehr München: „Wir haben viele kleine Farbpartikel in unserer Haut. Am wenigsten sind dort grüne Partikel zu finden, deswegen kann vor einer grünen Wand am besten gearbeitet werden.“ Auch hier wurde es dann praktisch: Die Kinder durften selbst vor die Kamera in den Greenscreen treten. Wie Harry Potter unter seinem Tarnumhang konnten sie testen, wie sie mit Hilfe eines grünen Tuchs auf dem Monitor unsichtbar wurden.
Dass der Blick hinter die Kulissen sehr spannend gewesen ist, zeigte die konzentrierte Aufmerksamkeit und die vielen Nachfragen der Nachwuchsstudierenden. Bei Prof. Sehl und Melanie Haschberger bedankten sie sich mit einem langen und lauten Klopfen auf die Pulte im Hörsaal am Ende der Vorlesung.