Auf der Spur des Regentropfens
29 Juni 2011
In der letzten Kinderuni-Vorlesung des Studienjahres erklärt Prof. Günthert den Wasserkreislauf. 20 Schülerinnen und Schüler erhalten nach fünf besuchten Vorlesungen das „Kinderuni-Diplom“.
Während sich viele der Mitschülerinnen und Mitschüler an diesem heißen Mittwochnachmittag im Schwimmbad vergnügten, setzten sich rund 50 junge Kinderuni-Besucher am 29. Juni ebenfalls mit dem Thema Wasser auseinander. Allerdings kamen sie dafür in den klimatisierten Hörsaal der Universität der Bundeswehr München und hörten die Vorlesung von Prof. Wolfgang Günthert zum Thema „Wie wird aus Regentropfen unser Trinkwasser?“. Sie begaben sich auf eine Reise mit dem Regentropfen „Trulli Tropf“ und begleiteten ihn von der Regenwolke bis ins heimische Wasserglas.
Ein lebenswichtiger Kreislauf
In der letzten Kinderuni-Vorlesung des Studienjahres erklärt Prof. Günthert den Wasserkreislauf. 20 Schülerinnen und Schüler erhalten nach fünf besuchten Vorlesungen das „Kinderuni-Diplom“.
"Wasser ist lebenswichtig", betonte Prof. Günthert, Professor für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik, zu Beginn der Vorlesung. Nur weil bei uns auf der Erde flüssiges Wasser vorhanden ist, gibt es Leben – anders als etwa auf dem Mars, wo es nur Eis gibt, oder auf der Venus, wo nur Wasserdampf vorkommt. Wir dagegen drehen den Wasserhahn auf und heraus fließt bestes Trinkwasser. Wir nehmen das als selbstverständlich hin, aber welch langer und aufwändiger Prozess dahinter steckt, erklärte Prof. Günthert seinem jungen Publikum. Er nahm mit den Schülern den gesamten Wasserkreislauf: Vom Regentropfen, der zunächst Schadstoffe aus der Luft mitnimmt und sie dann beim Versickern im Boden in den verschiedenen Erdschichten wieder los wird, bis zum Grundwasser, das über den Tiefbrunnen hoch ins Wasserwerk geholt wird und gefiltert schließlich als Trinkwasser bei uns aus dem Wasserhahn kommt. Aber mindestens genauso interessant ist, was mit dem verschmutzten und gebrauchten Wasser aus unserem Haushalt passiert. Denn das lebenswichtige Wasser wird selbstverständlich wieder aufbereitet: In der Kläranlage durchläuft es mehrere Becken und Filter, bevor schließlich kleine Mikroorganismen es gründlich von Phosphaten befreien.
Wasser nicht verschwenden
Was in einem so langen Prozess gewonnen wird, darf nicht verschwendet werden, machte der Wasserwissenschaftler klar. Daher ist es wichtig, uns den täglichen Wasserkonsum bewusst zu machen: Toilettenspülungen und Waschmaschinen gehören zu den größten Wasserverbrauchern im Haushalt. Aber es gibt auch den „versteckten“ Verbrauch, den wir gar nicht direkt wahrnehmen, z.B. bei der Produktion von Lebensmitteln oder Kleidung: 11.000 Liter Wasser werden benötigt, um eine Jeans herzustellen. Für ein Kilo Rindfleisch sind 15.500 Liter Wasser notwendig. Die Herstellung eines Kilos weißen Papiers verbraucht 2.000 Liter Wasser, Recyclingpapier der gleichen Menge nur 20 Liter. Wir können mit unserem Konsum und unserem Verhalten also viel dazu beitragen, die wertvolle Ressurce Wasser zu sparen.
Kinderuni-Diplom-Verleihung
Eine Woche nach der letzten Kinderuni-Vorlesung des Studienjahres besuchten 20 Schülerinnen und Schüler mit ihren Angehörigen gleich wieder den Campus der Universität der Bundeswehr München. Auf sie wartete der Lohn für fleißigen Kinderuni-Besuch: die Diplom-Verleihung. Nach einem spannenden Besuch im Robotik-Labor der Fakultät für Elektrotechnik und Technische Informatik gab Prof. Matthias Heinitz, Vizepräsident der Universität und einer der Kinderuni-Professoren in diesem Jahr, die Urkunden aus. Jedes Kind, das an fünf Kinderuni-Vorlesungen teilgenommen hatte, erhielt aus den Händen von Prof. Heinitz ein Diplom. Für fünf Kinder war es bereits die zweite Verleihung: Sie wurden nach ihrem ersten Diplom nun mit dem „Kinderuni-Doktortitel“ ausgezeichnet.