MultiRAIM - Möglichkeiten und Grenzen des Multi-GNSS RAIM für zukünftige Safety-of-Life Anwendungen

Das Multi RAIM II Projekt führt die Arbeiten der MultiRAIM Studie zur Untersuchung von Integrity-Anforderungen und Anwendungen für die zivile Luftfahrt weiter. Das aktuelle Projekt beschränkt sich im Gegensatz zum Vorgängerprojekt MultiRAIM nicht auf nur auf die Luftfahrt sondern schließt alle anderen Transportmoden mit ein. So soll das Konzept der zuverlässigen Bewertung der Eigenposition auch dahingehend entwickelt werden, dass durch den Austausch der eigenen Positionsdaten Kollisionen zweier Fahrzeuge beispielsweise im Straßenverkehr vermieden werden können.

 

 

Hierzu wird in der ersten Projektphase eine umfangreiche Analyse bestehender und zukünftiger Anwendungen der Schifffahrt, des Schienenverkehrs, der Luftfahrt und des straßengebundenen Verkehrs in Hinblick auf Integrity-Anforderungen durchgeführt.

Im weiteren Verlauf des Projekts werden zunächst bestehende Multi RAIM Ansätze auf ihre Tauglichkeit für den jeweiligen Anwendungsfall untersucht. Ausgehend davon werden dann neue/verbesserte Verfahren entwickelt, die den Anforderungen der jeweiligen Anwendung genügen.

Viele RAIM Verfahren nutzen zudem die Unterstützung von externen Navigationssensoren wie Trägheitsnavigation, RADAR, LIDAR oder SONAR. Daher ist ein weiterer Bestandteil des Projekts eine plattformübergreifende Analyse der verschiedenen Navigationssensoren unter Beachtung der spezifischen Anforderungen der jeweiligen Transportmoden.

Neben dieser sehr theoretischen Betrachtung wird im Projekt auch eine Demonstrationsplattform für Straßenfahrzeuge entwickelt, um die entsprechenden Multi RAIM Algorithmen unter realen Bedingungen zu testen und mit erweiterten Techniken zu vergleichen.

Die Demonstrationsplattform umfasst dabei sowohl die Hard- und Software zum Betrieb des institutseigenen Softwareempfängers ipexSR, als auch verschiedene Sensoren zur Koppelnavigation, Fahrzeugradarsensoren und für die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation. Für den Vergleich der verschiedenen Konfigurationen in einem realen ITS (Intelligent Transportation System) werden verschiedene Testfahrzeuge verwendet, die unterschiedliche Hard- und Softwarekonfigurationen aufweisen, um so die Auswirkung von Mischbetrieben unterschiedlicher Ausstattungen auf das Gesamtsystem zu erproben.

MultiRAIM II wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert und vom Projektträger des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn verwaltet.

Unterauftragnehmer: Fraunhofer Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik (ESK)

Weitere Informationen zu RAIM und Multi RAIM finden Sie hier:

[1] V. Kropp, et.al., „RAIM for Ship and Rig Management“,  ICG-7, Peking, China, 7 November 2012
 http://www.oosa.unvienna.org/pdf/icg/2012/icg-7/wg/wgb3-1.pdf

[2] H. Beckmann, et.al., “New Integrity Concept for Intelligent Transportation Systems (ITS) for Safety of Live (SoL) applications”, PLANS, Mai 2014, Monterey

[3] WG C, ATSG, Interim Report Issue 1.0
 http://ec.europa.eu/enterprise/policies/satnav/galileo/files/wgc-araim-tsg-interim-report-1-0_en.pdf

[4] GEAS Report http://www.faa.gov/about/office_org/headquarters_offices/ato/service_units/techops/navservices/gnss/library/documents/media/GEASPhaseII_Final.pdf

[5] J.Blanch, et.al,  “Advanced RAIM User Algorithm Description: Integrity Support Message Processing, Fault Detection, Exclusion, and Protection Level Calculation”, ION GNSS, Sept. 2012, Nashville

[6] Y.C. Lee, “New Advanced RAIM with Improved Availability for Detecting Constellation-wide Faults, Using Two Independent Constellations ”, Journal of the Institude of Navigation, Volume 60, Number 1, 2013

 

Kontakt: Dr. Hanno Beckmann
Gefördert durch: DLR (FKZ: 50 NA 1313)
Projektlaufzeit: 01.10.2013 – 31.05.2015