Prüfungsausschussvorsitz
Univ.-Prof. Dr. phil. Bernhard Leipold
Telefon: +49 89-6004-2490
Email: bernhard.leipold@unibw.de
Das neu eingerichtete Institut für Psychologie bietet ab dem Herbsttrimester 2013 einen grundständigen B.Sc.-Studiengang an, der die folgenden Grundsätze, Perspektiven und Inhalte fokussiert:
Als empirische Wissenschaft ist die Psychologie bestrebt, menschliches Erleben und Verhalten zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und zu verändern. Um diese Zielsetzungen erreichen zu können, werden mit wissenschaftlichen Theorien und Methoden Gesetz- und Regelmäßigkeiten psychischer Strukturen und Prozesse erforscht und deren erlebens- und verhaltenssteuernde Funktionen ermittelt. Auf dieser Basis lassen sich dann wissenschaftlich begründete Empfehlungen und Maßnahmen für die Lösung psychologischer Problemstellungen, insbesondere für die Veränderung von Erleben und Verhalten in den unterschiedlichsten Praxisfeldern ableiten. Eine fundierte Ausbildung in psychologischer Methodenlehre und Diagnostik, die auch erkenntnis- und wissenschaftstheoretische Aspekte einschließt, nimmt in der Lehre deshalb einen zentralen Stellenwert ein. Der B.Sc.-Studiengang folgt damit den curricularen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, die für die Forschungsmethoden einen ähnlichen Studienumfang vorsehen wie für die Grundlagen- und Anwendungsfächer der Psychologie. Zudem wird die historische Bedingtheit und Verflechtung von psychologischen Theorien, Modellen und Methoden reflektiert.
Die traditionellen Grundlagenfächer, d.h. die Allgemeine und Biologische Psychologie, die Sozialpsychologie, die Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung sowie die Entwicklungspsychologie erforschen aus ihrer jeweiligen Perspektive Regelmäßigkeiten des Erlebens und Verhaltens, die möglichst weite Geltung aufweisen und nicht auf einen einzelnen anwendungsbezogenen Kontext beschränkt sein sollen. Eine Profilbildung erfolgt im Bereich der Anwendungsfächer durch eine Schwerpunktsetzung auf die Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie sowie die Konfliktpsychologie. Ein weiteres profilbildendes Merkmal ist die enge Vernetzung mit den in der Fakultät bereits bestehenden Studiengängen Bildungswissenschaft und Sportwissenschaft. Diese interdisziplinäre Vernetzung entspringt der humanwissenschaftlichen Schwerpunktsetzung der Fakultät.
Die Studienvoraussetzungen richten sich nach den allgemeinen Vorschriften über die Zulassung zum Hochschulstudium an der Universität der Bundeswehr München. Weitere Voraussetzungen sind aufgrund der Breite des Faches eine gute Allgemeinbildung, gute Englischkenntnisse zum Verständnis einschlägiger Literatur sowie grundlegende Mathematik-Kenntnisse, insbesondere in den Bereichen Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik.
Als Vorbereitungslektüren (keine Pflichtliteratur) empfehlen sich folgende Bücher:
Neben den genannten Studienvoraussetzungen sollten Studierende über Basisfähigkeiten im Problemlösen sowie im analytischen und schlussfolgernden Denken verfügen und die Bereitschaft zur Selbstreflexion des eigenen Erlebens und Verhaltens mitbringen. Ebenso wichtig sind Disziplin, Persistenz und die Bereitschaft, viel zu lernen. Darüber hinaus sollten basale soziale und emotionale Kompetenzen vorliegen, die im Studium noch weiter entwickelt werden.
Der Studiengang folgt den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und setzt ein Kern-Curriculum im Bereich der Methodenlehre und Diagnostik sowie je ein Modul für jedes Grundlagenfach der Psychologie und Module für die drei genannten Anwendungsfächer um.
Erstes Studienjahr: Im ersten Studienjahr wird allen Studierenden (im Intensiv- und Normalstudium) in verpflichtenden Einführungsmodulen psychologisches und forschungsmethodisches Grundlagenwissen vermittelt. In ebenfalls als Einführungen konzipierten Pflichtmodulen werden die Grundlagenfächer der Psychologie – Allgemeine Psychologie, Sozialpsychologie, Biologische Psychologie, Entwicklungspsychologie, Differentielle Psychologie/ Persönlichkeitspsychologie sowie ein Teil des Kern-Curriculums zur Psychologischen Diagnostik behandelt. Am Ende des ersten Studienjahres
(im vorlesungsfreien Sommer-Quartal) ist in der Regel der erste Teil eines Praktikums abzuleisten, das sich insgesamt (Teil I und II) über mindestens 12 Wochen erstrecken muss. Die Studierenden erhalten die Gelegenheit, die im vorangegangenen Studienjahr erarbeiteten Inhalte des Studiums in einem Praxisfeld anzuwenden. Außerdem muss bis zum Ende des ersten Studienjahres ein Seminar des Begleitstudiums studium plus belegt worden sein. Die studium plus Seminare bieten Lerninhalte, die auf den Erwerb personaler, sozialer oder methodischer Kompetenzen abzielen. Sie bilden die Persönlichkeit und erhöhen die Beschäftigungsfähigkeit.
Zweites Studienjahr: Im zweiten Studienjahr stehen die Anwendungsfächer sowie die praxisbezogenen Anteile der Diagnostik (Leistungs- und Persönlichkeitsmessung, Interview und Verhaltensbeobachtung) und Methodenlehre (empirisch-experimentelles Praktikum) im Mittelpunkt. Jedes der drei Anwendungsfächer (Klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie, Konfliktpsychologie) setzt sich aus einem Basis- und einem Aufbaumodul, bestehend aus insgesamt vier Veranstaltungen, zusammen. Am Ende des zweiten Studienjahres (wiederum im Sommer-Quartal) wird der zweite Teil des berufsorientierten Praxismoduls II (Praktikum) absolviert. Des Weiteren müssen im Intensivstudium bis Ende des zweiten Studienjahres ein Training und Seminar im studium plus absolviert worden sein. Außerdem werden mit 8 ECTS Workload voruniversitäre Leistungen/Sprachausbildung eingebracht (Anrechenbare Leistungen gem. § 15 Abs. 1, Satz 7, ABaMAPO). Durch den verstärkten internationalen Einsatz von Bundeswehrsoldaten werden fundierte Sprachkenntnisse in der NATO-Sprache Englisch für studierende Offizieranwärter/innen und Offiziere als eine wesentliche berufsbefähigende Qualifikation identifiziert. Die Studierenden sollen daher über Englischkenntnisse im Standardisierten Sprachleistungsprofil Stufe 3 (SLP 3332) verfügen.
Drittes Studienjahr: Im dritten Studienjahr erfolgt der Abschluss des Bachelor-Studienganges Psychologie mit dem Verfassen der Bachelor-Arbeit. Mit der Anfertigung der Bachelorarbeit sollen Studierende zeigen, dass sie eine wissenschaftlich fundierte empirische Forschungsarbeit vor dem Hintergrund psychologisch-fachwissenschaftlicher Kriterien und ethischer Standards eigenständig planen, durchführen, Daten erheben, auswerten, interpretieren sowie ihre Arbeit schriftlich dokumentieren können. Sie stellen damit unter Beweis, dass sie die Fähigkeit zum eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten erworben haben.
Besonderheiten: Mit der Auswahl der Anwendungsfächer Klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie und Konfliktpsychologie erfolgt bereits im B.Sc. Psychologie eine Profilierung in Richtung des Forschungsschwerpunkts „Trauma, Stress und Krisenbewältigung“. Dieser Schwerpunkt wird im M.Sc. Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie weitere verfolgt und in das in Zukunft geplante Direktstudium Psychotherapie mit Approbation integriert.
Der B.Sc. in Psychologie qualifiziert für psychologische Routinetätigkeiten, in der Regel unter der Supervision einer/eines Dipl.-Psych. oder M.Sc. in Psychologie. Das im Studiengang erworbene Kompetenzprofil eröffnet Perspektiven für unterschiedliche Handlungsfelder sowohl innerhalb als auch außerhalb der Bundeswehr. Absolventinnen und Absolventen des Studienfachs Psychologie arbeiten z.B. in Beratungsstellen, in Kliniken, Wirtschaftsunternehmen, aber auch in Dienststellen der Bundeswehr und in Technischen Überwachungsvereinen. Darüber hinaus können sie auch in der Ausbildung oder in pädagogischen Bereichen wie Schulen, Heimen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung beschäftigt sein. Das größte Tätigkeitsfeld für Psychologinnen und Psychologen eröffnet sich in der Klinischen Psychologie. Wesentliche Einsatzgebiete sind hierbei Kliniken, insbesondere in den Abteilungen für Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie sowie Beratungsstellen in kommunaler, kirchlicher oder freier Trägerschaft und die Arbeit in einer psychotherapeutischen Praxis. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld ist der Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationsbereich.
Aufgaben betreffen hier Personalauswahl, Personal- und Organisationsentwicklung, innerbetriebliche Aus-, Fort- und Weiterbildung, Arbeitsgestaltung/Arbeitsschutz, berufliche Rehabilitation und Qualitätsmanagement. Wichtige Tätigkeitsfelder betreffen darüber hinaus Markt- und Werbepsychologie, Beratung, Schulpsychologie, Verkehrspsychologie
und Forensische Psychologie.
Die Module sehen jeweils einen Leistungsnachweis vor, der eine Alternative der durch die FPOPsy/Ba vorgegebene Bandbreite der Prüfungsmöglichkeiten (Anlage 1 der FPOPsy/Ba, Tab. 1-3) nutzt.
► APO/BM
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