Vortrag von Prof. Dr. Nicolas Rohleder "Stress, Entzündung und Gesundheit"

08. 05. 2019 | 16.30 Uhr - 18.00 Uhr

Das Institut für Psychologie lädt alle Universitätsangehörigen zum Vortrag von Prof. Dr. Nicolas Rohleder (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) "Stress, Entzündung und Gesundheit" ein. Der ausgewiesene Experte auf dem Gebiet der biologischen Gesundheitspsychologie  präsentiert die Forschungsergebnisse zu den Zusammenhängen zwischen der Stressbelastung und den Mechanismen, die zur Entstehung von Erkrankungen beitragen.

Abstract
Eingeschränkte psychische und somatische Gesundheit sind häufige Konsequenzen von psychosozialen Stresserfahrungen. Während die Vermittlungswege zwischen ZNS und Peripherie seit längerer Zeit Ziel intensiver Forschungsbemühungen sind, ist unser Verständnis des Zusammenhangs von Stress und Gesundheit immer noch unzureichend. Eine Ursache hierfür ist, dass die primären Stress-Systeme, die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) und das sympathisches Nervensystem (SNS), zwar auf Stress reagieren, jedoch nicht allein die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit erklären können. Ein tatsächlicher pathophysiologischer Mechanismus, der als Bindeglied zwischen Stress und Gesundheit in Frage kommt, ist der Entzündungsprozess. Zum einen sind Entzündungsprozesse zentral und ursächlich an der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2 Diabetes, und Krebs beteiligt, zum anderen werden sie durch die Stress-Systeme HHNA und SNS reguliert. Da Entzündungsbotenstoffe auch Signale in das zentrale Nervensystem (ZNS) senden, bietet die Untersuchung der bidirektionalen Kommunikation zwischen ZNS und Immunsystem einen vielversprechenden Ansatz zum Verstehen stressbedingter somatischer und psychischer Erkrankungen. Inwieweit die Kontrolle des Entzündungssystems durch Stress-Systeme für die Gesundheit, bzw. die fehlende Kontrolle des Entzündungssystems durch dysfunktionale Stress-Systeme für die Entstehung von Krankheiten verantwortlich ist, ist das Ziel unserer Forschungsarbeiten. Unterschiedliche Forschungsergebnisse im Kontext von wiederholtem akuten, sowie chronischem Stress, vor allem bei noch gesunden Menschen, werden vorgestellt und diskutiert.

 

Veranstalter:
Institut für Psychologie
Ort:
Gebäude 33, Raum 0301
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