Etwa 15 % aller klinisch bestätigten Schwangerschaften enden mit einer Fehl- oder Totgeburt.
Von einer Totgeburt spricht man, wenn das Gewicht des Kindes mind. 500 g beträgt bzw. der Schwangerschaftsverlust nach der 24. Schwangerschaftswoche erfolgt. In allen anderen Fällen wird von einer Fehlgeburt gesprochen; als frühe Fehlgeburten werden Schwangerschaftsverluste bis zur 12. Woche bezeichnet. Eine spezielle Form der Fehl- und Totgeburten repräsentieren Schwangerschaftsabbrüche aus medizinischer Indikation. Obwohl sich in den letzten Jahren ein gesellschaftlicher Wandel abzeichnet, werden Schwangerschaftsverluste nach wie vor häufig tabuisiert, und es gibt wenige valide und reliable Untersuchungen zu den psychischen Folgen eines Schwangerschaftsverlustes. Deshalb wollen wir die emotionalen Verarbeitungsprozesse, Bewältigungsstrategien und Auswirkungen auf die Partnerschaftsqualität genauer untersuchen.