13. Dezember 23
Es war ein einzigartiger Abend, der gänzlich im Zeichen der Raumfahrt, technologischer Innovationen und spannender Gründerstorys stand: Am 7. Dezember 2023 veranstaltete SpaceFounders in Berlin ein Startup-Pitching und Networking-Event, zu dem knapp 100 exklusive und geladene Gäste kamen. Mit zehn spannenden Pitches von europäischen Space-Startups und interessanten Keynote-Vorträgen, bot der SpaceFounders Demo Day Batch #4 in den renommierten Design-Offices Berlin Humbolthafen vor allem aber auch Möglichkeiten zum gemeinsamen Austausch und Zusammenkommen.
Berlin - Das Engagement Europas im Raumfahrtsektor ist von entscheidender Bedeutung. Innovation und Weltraumforschung sind elementare Aspekte, wenn es um die technologische Souveränität Europas geht. Dafür benötigt es kluge Köpfe und innovative Ideen, aber auch ein Ökosystem, unter dessen Dach Experten, Branchenführer und Scale-up-Unternehmer zusammenkommen, um ausgewählte Startups bei der Förderung zu unterstützen. Mit SpaceFounders bietet die Universität der Bundeswehr München - ausgeführt durch founders@unibw und dtec.bw - zusammen mit seinen Partnern CNES, der französischen Raumfahrtagentur, sowie der italienischen Raumfahrtbehörde ASI, einen „Weltraumbeschleuniger“, der dazu beitragen kann, Europa mit einer starken Technologie-Souveränität auszustatten und die Raumfahrtindustrie aktiv mitzugestalten. Dies wird durch Workshop-Wochen, Networking-Events, Expertenvorträge und individuelles Mentoring erreicht.
Der Demo Day in Berlin markierte den Höhenpunkt von drei Monaten Arbeit und einer Menge an nächtlicher Brainstorming-Sessions.
„Bei uns entscheidet die Qualität der Startups!“
Die Gastgeber Lucie Campagnolo, Felix Kästner und Andreas Heitmann begrüßten das Publikum und gaben den Gästen Einblicke in die Arbeit von SpaceFounders. SpaceFounders verstehe sich als eine unabhängige Netzwerk-Organisation im New Space Sektor.
Kästner, Leitung bei founders@unibw und Managing Director für den deutschen Teil des SpaceFounders-Programms stellte das Ökosystem vor. „Wir wollen nicht nur eines von vielen Accelerator-Programmen sein“, so Kästner. „Bei uns entscheidet die Qualität der Startups!“.
„Europa läuft Gefahr, die Fehler zu wiederholen, die beim Aufstieg digitaler Technologien gemacht wurden“
Nach der kurzen Einführungsrede hatten die zehn Startups des bereits vierten Durchlaufs des SpaceFounders Programms je 7 Minuten Zeit, dem Publikum ihre Innovationen vorzustellen. Dabei trafen visionäre Projekte auf technologischen Fortschritt. Ebenso wurde Dual-Use Nutzen von richtungsgebenden wissenschaftlichen Entdeckungen vorgetragen.
Beim anschließenden Panel betonte der Managing Director der NewSpace Initiative des BDI e.V.r Matthias J. Wachter, die Relevanz von Veranstaltungen wie dieser. Der Raumfahrt-Sektor habe ein unglaubliches Potential, doch die Politik sei immer noch zu zurückhaltend. „Europa läuft Gefahr, die Fehler zu wiederholen, die beim Aufstieg digitaler Technologien gemacht wurden“, so Wachter. Die Raumfahrtentwicklung dürfe nicht ins Hintertreffen geraten – es sei eine große Chance für die gesamte Branche und die Gesellschaft.“
Dieser Meinung war auch Sven Przywarra, Mitgründer von LiveEO, einem Anbieter für KI-gestützte Satellitenüberwachung großer Infrastrukturnetzwerke. „Wir haben in der EU sehr viele tolle Möglichkeiten – es hat sich auch schon sehr viel getan“, sagte Przywarra. Sein Resümee fiel positiv aus: „Entrepreneurship ist jetzt langsam angekommen.“ Man müsse in Bezug auf neue Technologien viel „konsistenter und zielstrebiger“ sein, um aus der Masse herauszustechen. Hierfür, so Przywarra, solle man in den Dingen besser werden, in denen man jetzt noch nicht gut genug sei.
Forderung nach engerer Zusammenarbeit
Ebenfalls vor Ort in Berlin, war auch Prof. Dr. Rafaela Kraus, Vizepräsidentin für den Hochschulbereich für Angewandte Wissenschaften, Entrepreneurship und Chancengerechtigkeit der Universität der Bundeswehr München. Sie sei stolz auf die bisherigen Startups und Erfolgsgeschichten, sagte sie dem Publikum. Europäische Ausgründungen und Unternehmen müssten allerdings noch enger als bisher zusammenarbeiten und weniger innerhalb der eigenen Landesgrenzen.
Der Kurs in Bezug auf die Sicherheits-Souveränität der EU müsse weiter gestärkt werden. Dies gelinge aber nur durch eine Zusammenarbeit, die andere inspiriere und motiviere. Die Veranstaltung in Berlin solle somit auch als Einladung verstanden werden: „Wir brauchen mehr Startups aus ganz Europa!“, so Kraus.