16. November 23
An der Universität der Bundeswehr München ist wieder eifrig gepitcht worden. Im Founders@unibw Co-Working Space konnten gleich mehrere UniBw Startups ihre Visionen, Ideen und Konzepte vor wichtigen Fachexperten aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen näherbringen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Digitalberatung elaboratum. Gepitcht wurde für Investments, Partnerships, Vernetzung, Mentoring und Advisory Board Members. Um die ganze Angelegenheit noch etwas spannender zu gestalten, mussten die Gründer ihren Pitch innerhalb von 10 Minuten abhalten und hatten im Anschluss noch weitere 5 Minuten Zeit für eine kurze Fragerunde. Ein ereignisreicher Abend, voller kreativer und innovativer Ideen.

 

(v.l.n.r) Martin Rothaar, Geschäftsführer Elaboratum, Prof. Dr. Rafaela Kraus, Thorsten Harras, Managing Partner Elaboratum / Foto: Max Marquardt / founders@unibw

 

Nach einer kurzen Begrüßung durch Vizepräsidentin für den Hochschulbereich für Angewandte Wissenschaften, Entrepreneurship und Chancengerechtigkeit der Universität der Bundeswehr München Prof. Dr. Rafaela Kraus, stellte zunächst Dr. Dirk Stauder, Gründer von SECUBLOX sein Startup dem Publikum vor. SECUBLOX unterstützt die Entwicklung und Bereitstellung autonomer und dezentraler Systeme auf Basis von Web3 – in anderen Worten: Geschäftskritische Anwendungen für Unternehmen, aber auch staatliche Organisationen.

 

Dr. Dirk Stauder bei der Vorstellung von SECUBLOX / Credit: Max Marquardt / founders@unibw

Stauder wies hier vor allem auf die Vorteile der Blockchain-Technologie hin. Würde man diese intelligent mit anderen Technologien, wie zum Beispiel Künstlicher Intelligenz koppeln, „stünde der Digitalisierung nahezu aller Prozessketten nichts mehr im Wege“. SECUBLOX biete dabei Produkte und Dienstanwendungen für eine komplette IT-Infrastruktur. „Das ist für Unternehmen nahezu aller Branchen relevant“, so Stauder.

 

Prof. Dr. Rafaela Kraus stellt founders@unibw vor. / Credit: Max Marquardt / founders@unibw

Um die Lebensdauer und Nachhaltigkeit von Hochleistungs-Batterien ging es im Pitch des UniBw Startups BAVERTIS. Das 11-köpfige Team um BAVERTIS CFO Lukas Obkircher hat eine Kombination aus Soft- und Hardware entwickelt, mit der die Batterielebensdauer von Elektrofahrzeugen um bis zu 80 Prozent verlängert werden kann. Dies, so Obkircher, schaffe ein „datengetriebenes Batterieökosystem für eine langlebigere, flexiblere und nachhaltigere Elektromobilität.“ Möglich sei dies durch einen völlig neuen Ansatz bei der Umsetzung des elektrischen Antriebsstrangs, der Inverter, Ladegeräten und Batteriemanagement. Im Anschluss stellte sich Obkircher souverän den interessierten Fragen des Publikums, insbesondere zum Thema Second Use.

 

Lukas Obkircher von BAVERTIS beim Pitch / Credit: Max Marquardt / founders@unibw

Das Thema Nachhaltigkeit war auch ein wichtiger Aspekt im Pitch von UniBw Founder Dipl. Ing. Matthias Taubert mit seinem Startup ALPAX. Der als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik / Institut für Leichtbau an der Universität der Bundeswehr München arbeitende Gründer stellte sein gebannten Publikum eindrucksvoll seine Unternehmung vor: „Merino war gestern, Alpaka ist das Heute!“ Bisher assoziierte man Bergsport und Naturprodukte immer mit Merinowolle. Dabei sei Alpakawolle ebenso antibakteriell, feuchtigkeitsabweisend, UV-beständig und vor allem warm. Eindrucksvoll erklärte Taubert dabei die Unterschiede in den Faserstrukturen der Wolle. „Die Fasern sind reißfester und sehr viel weicher auf der Haut“, so der Gründer. „Mich hat schon immer interessiert, was meine Ausrüstung kann, wofür sie taugt und was sie dabei wiegt. Und weil es hier in Europa einfach keinen Anbieter für Bergsportkleidung aus Alpaka gibt, mache ich es jetzt selbst.“, so Taubert pragmatisch. „Unser Produkt soll höchsten technischen und nachhaltigen Ansprüchen genügen!“

 

UniBw Founder Dipl. Ing. Matthias Taubert / Credit: Max Marquardt / founders@unibw

The microscope is broken. We fixed it.“, lautet der Slogan des Startups BIOSPIRE, der neuesten Ausgründung der Universität der Bundeswehr. Mitgründer Rahmetullah Varol erläuterte den Teilnehmern, wie das von BIOSPIRE entwickelte Spezialmikroskop Zelldiagnosen schneller, genauer und erfolgreicher mache, ohne dabei einen Eingriff in die Lebensfähigkeit der Zellstrukturen zu riskieren. Die Möglichkeit mit bildgebenden Verfahren, das Leben von Milliarden Menschen zu verbessern, sei der Antrieb von BIOSPIRE, so Varol. Dies spiegle auch der erste Zielmarkt des jungen Start-Ups wider: Künstliche Befruchtung beziehungsweise In-vitro-Fertilisation. Allein in Deutschland seien viele Paare betroffen, die Behandlungen mit großen Unsicherheiten und seelischem Leid verbunden. Es sei an der Zeit, dies endlich zu ändern. Das Unternehmen, das aus gleich vier founders@unibw-Mitarbeitern besteht, erhielt erst kürzlich als einer der fünf Gewinner des m4-Awards 2023 ein Preisgeld von über 500.000 Euro.

 

BIOSPIRE Mitgründer Rahmetullah Varol / Credit: Max Marquardt / founders@unibw

 

Den gebührenden Abschluss dieses ereignisreichen und wissensvermittelnden Abends machte Angelika Kindt von ZEITSILBER, der digitalen Plattform zur Tätigkeitsvermittlung für Seniorinnen und Senioren. Online zugeschaltet, machte Kindt in ihrem Pitch vor allem auf den uns alle betreffenden Demografischen Wandel aufmerksam. “Gerade ältere Menschen häufig gesellschaftlich nicht mehr vollends integriert, obwohl sie aus unserer Sicht mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen zur gesellschaftlichen Integration und Wertschöpfung beitragen könnten und sollten“, so Kindt. ZEITSILBER verbinde diese Aspekte auf einer Plattform und verstehe sich somit als soziale Plattform zur Lösung gesellschaftlicher Probleme, wie dem Fachkräftemangel, der Rentenlücke und Altersarmut oder Alterseinsamkeit.

Digital zugeschalten: Angelika Kindt von ZEITSILBER / Credit: Max Marquardt / founders@unibw