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Zeitmanagement: Leben mit Plan

Prüfungen, Hausarbeiten und wieder Prüfungen. Projekte, Meetings, nicht enden wollende Arbeitsaufträge. Der Alltag kann ein ständiger Kampf gegen die Uhr sein. Wir stellen Ihnen drei Strategien für ein effizienteres Zeitmanagement vor.


Inhalt

Tipp 1: Smartphone abschalten

Tipp 2: Arbeiten nach der Pomodoro-Technik

Tipp 3: Erstellen von Wochenplänen


Nur schnell schauen, was sich auf Instagram, Twitter oder anderswo in der virtuellen Welt getan hat.  Und schon ist schon wieder eine halbe Stunde vergangen und das schlechte Gewissen wird immer größer. Gerade bei Studierenden, die sich selbst zum Arbeiten motivieren müssen, lauern Ablenkungen überall – vor allem aber im Internet. Dabei wird das Smartphone zum größten Zeitfresser.

Tipp 1: Smartphone abschalten

Klingt erstmal profan, ist aber eins der wirkungsvollsten Mittel gegen Aufschieben und Ablenkbarkeit. Denn vielen Nutzerinnen und Nutzern ist gar nicht bewusst, wie häufig am Tag sie ihr Smartphone entsperren, obwohl gar keine neue Nachricht eingegangen ist. Laut einer Studie der Universität Bonn aktivieren junge Menschen 53 mal am Tag ihr Handy und unterbrechen alle 18 Minuten ihre Tätigkeit, mit der sie gerade beschäftigt sind, um auf das Smartphone zu schauen. Wenn Sie selbst einmal herausfinden wollen, wann, wie lange und wofür Sie Ihr Handy nutzen, so können Sie die App „Menthal“ nutzen, die von der Uni Bonn entwickelt wurde. Mit der kostenlosen App „Offtime“ können Sie sich selbst in die Schranken verweisen. So lässt sich einstellen, dass für einen bestimmten Zeitraum keine Nachrichten mehr eingehen oder man Instagram nicht mehr öffnen kann. Will man die Nachrichten-Pause frühzeitig beenden, muss man erstmal eine Minute warten und dann fragt die App nach, ob man sich sicher ist. Am einfachsten jedoch ist, das Handy vor dem Lernen einfach abzuschalten. In der Lernpause können Sie Ihre Nachrichten dann wieder checken. Aber stellen Sie sich einen Timer von 10 Minuten, damit aus dem „kurzen Blick aufs Handy werfen“ nicht der ganze Nachmittag wird.

Tipp 2: Arbeiten nach der Pomodoro-Technik

Die Pomodoro-Technik trägt ihren ungewöhnlichen Namen wegen einer Küchenuhr in Tomatenform, die Francesco Cirillo, der Begründer der Methode, nutzte, um Arbeiten in 25-Minuten-Schritte zu unterteilen. Laut Cirillo sind 25 Minuten die optimale Zeiteinheit, um sich so konzentriert wie möglich einem Arbeitsschritt zu widmen und alle ungewollten Unterbrechungen abzublocken. Ein Pomodoro ist also eine Arbeitseinheit von 25 Minuten. Häufig erscheinen uns Aufgaben einfach als zu groß, wir wissen nicht, wie wir sie beginnen sollen. Dies löst Angst aus und führt zu Prokrastination. Mit den festgelegten Zeiteinheiten schaffen wir einen Anfang. Und so funktioniert die Technik:

  1. Wählen Sie eine Aufgabe aus, die Sie erledigen möchten.
  2. Stellen Sie einen Timer auf 25 Minuten ein.
  3. Arbeiten Sie konzentriert an der Aufgabe. Sollten sich störende Gedanken aufdrängen, so können Sie diese kurz notieren und sich vornehmen, diesen später Beachtung zu schenken.
  4. Klingelt die Uhr, so markieren Sie die Stelle, an der Sie aufgehört haben, mit einem X, um dort nach der Pause fortfahren zu können.
  5. Machen Sie eine kurze Pause von 5 Minuten.

Machen Sie nach 4 Pomodori eine größere Pause von 15 bis 30 Minuten. Sie bestimmen im Selbstmanagement, wie viele Pomodori Sie sich für den Tag vornehmen.

Tipp 3: Erstellen von Wochenplänen

Die Erstellung von Wochenplänen hilft Ihnen dabei, im Studium den Überblick zu behalten. Sie bieten eine Übersicht darüber, welche Termine und Aktivitäten anstehen. Das kann zum einen Sicherheit geben, wenn Sie das Gefühl haben, sich zu verzetteln und wichtige Aufgaben aus dem Blick zu verlieren. Zum anderen hilft es, Lernroutinen zu etablieren. Eine Vorlage für einen Wochenplan zum Download finden Sie hier.

  • Verwenden Sie zum Ausfüllen Ihres Wochenplans verschiedene Farben: z. B. gelb für alle festen Termine im Studium, wie Vorlesungen, Seminare, Tutorien; rot für Zeiten selbstständigen Lernens; grün für Freizeitaktivitäten. Dies erhöht die Übersichtlichkeit.

  • Planen Sie Freizeiten und Pausen mit ein. Verstehen Sie Ihr Studium wie einen richtigen Job. Wie in jedem Job braucht es Pausen, Feierabend und freie Tage. Legen Sie sich hierfür möglichst genaue Zeiten fest und tragen diese in den Wochenplan ein.

  • Nutzen Sie Ihre besten Lernzeiten! Studien zufolge soll das menschliche Gehirn morgens zwischen 09:00 und 11:00 Uhr sowie nachmittags zwischen 16:00 und 18:00 Uhr am aufnahmefähigsten sein. Wie bei fast allen Dingen ist dies aber individuell höchst unterschiedlich. Finden Sie für sich selbst heraus, zu welchen Zeiten Sie sich am besten konzentrieren können.

  • Finden Sie heraus, wo Sie am besten lernen können. Grundsätzlich bietet sich eine Trennung von Freizeit und Arbeit für das Studium an. Haben Sie schon einmal die Bibliothek zum Lernen genutzt? Oft tut Abwechslung auch gut, z. B. Lernzeiten zu Hause mit Lernzeiten in der Bibliothek oder im Café.

  • Überprüfen Sie sich selbst mit einer systematischen Arbeitsbeobachtung. Eine Vorlage finden Sie hier. Dies kann Ihnen helfen, Ihr Arbeitsverhalten Schritt für Schritt zu verbessern. Notieren Sie sich in der Vorlage morgens oder am Abend vorher die Ziele für den Tag (Soll). Als zweiten Schritt schätzen Sie selbst am Ende eines Tages ein, zu wieviel Prozent Sie Ihre Ziele erreicht haben. Dabei ist es sinnvoll, sich mit den positiven Dingen des Tages zu beschäftigen. Tragen Sie also auch Kleinigkeiten ein, die gut gelaufen sind. Dies dient der eigenen Reflexion. Aus dem Inhalt der Zeile „Was hätte besser laufen können“ leiten Sie ab, was Sie am kommenden Arbeitstag besser machen wollen. Das schriftliche Festhalten hilft bei der Veränderungsmotivation. Wenn Sie Ihr Arbeitsverhalten über mehrere Tage beobachten, können Sie Fortschritte leichter erkennen. Viel Erfolg!