Andreas Nickel studierte Mathematik und Informatik an der Universität Augsburg, wo er 2008 auch promovierte. Nach einem einjährigen Aufenthalt an der Université de Bordeaux I im Rahmen eines Forschungsstipendiums der DFG hatte er Stellen an den Universitäten Regensburg und Bielefeld, der LMU München sowie zuletzt der Universität Duisburg-Essen inne. Er habilitierte 2014 an der Universität Bielefeld und war von 2017 bis 2022 Stipendiat im prestigeträchtigen Heisenberg-Programm der DFG.
Prof. Nickel beschäftigt sich mit algebraischer Zahlentheorie, insbesondere der Iwasawa-Theorie, sowie mit nicht-kommutativer Algebra und dynamischen Systemen zahlentheoretischen Ursprungs. Im Kern geht es auf diesem Gebiet darum, die Struktur von algebraischen Objekten von arithmetischem Interesse durch gewisse analytische Objekte zu beschreiben. Letztere sind spezielle Werte von so genannten L-Reihen, welche natürliche Verallgemeinerungen der Riemannschen Zeta-Funktion sind, einer der bekanntesten und wichtigsten Funktionen der Mathematik.
Derzeit beschäftigt sich Prof. Nickel mit der Hauptvermutung der Iwasawa-Theorie sowie mit deren Konsequenzen für spezielle Werte von L-Reihen. Außerdem betrachtet er topologische dynamische Systeme zahlentheoretischen Ursprungs, wo man erwartet, dass diese Werte die topologische Entropie des Systems bestimmen.