Für Untersuchungen an Turbomaschinenkomponenten steht am Institut für Strahlantriebe die Komponenten-Versuchsanlage bestehend aus aktuell drei Prüfständen zur Verfügung. Das Herzstück der Anlage ist der Hochgeschwindigkeits-Gitterwindkanal, der im Jahre 1985 vom DLR Braunschweig übernommen wurde und seither einen bedeutenden Anteil der Forschungsarbeiten am Institut beinhaltet. Die Prüfstände an der KVA werden regelmäßig modernisiert und erweitert, so wurde 2015 der Mehrzweck-Windkanal hinzugefügt, 2017 der HGK grunderneuert und 2018 folgte der Aufbau des Eintrittsleitapparat-Prüfstand. Auch die eingesetzte Messtechnik wird stetig weiterentwickelt, um Forschungsarbeiten auf dem neusten Stand sicherzustellen.
OPTISCHE MESSTECHNIK
Zunehmend kommt je nach Forschungsaufgabe zusätzlich optische Messtechnik zur flächenhaften Erfassung von Strömungsgrößen zum Einsatz. Mit der Particle Image Velocimetry (PIV) können Geschwindigkeitsfelder im Abströmbereich oder innerhalb der Schaufelkaskade berührungslos erfasst werden. Auf den Schaufeln oder den Seitenwänden erlauben drucksensitive Farben (pressure sensitive paint, PSP) die flächenhafte Messung der Druckverteilung.
Drallerzeuger-Prüfstand
Zur Massenstromregelung bei konstanter Drehzahl werden in Turbokompressoren häufig Eintrittsleitapparate, resp. Drallerzeuger, genutzt. Mithilfe dieses variablen Leitschaufelkranzes kann die auf den Rotor treffende Strömung mit Drall in oder entgegen der Laufrichtung versehen werden, wodurch die relative Anströmgeschwindigkeit und der angesaugte Massenstrom sinkt oder steigt.
Im Drallerzeugerprüfstand ist eine Vermessung der Strömung am Eintrittsleitapparat im unteren subsonischen Bereich möglich. Für die messtechnische Untersuchung stehen neben der Möglichkeit zur Vermessung per konventioneller pneumatischen Messtechnik die entsprechenden Zugänge für optische Messverfahren, wie drucksensitive Farben und Particle Image Velocimetry, zur Verfügung.