Neues Forschungsprojekt mit dem Titel "Auswirkungen einer klimafreundlichen und wassersparenden Frontier-Landwirtschaft auf den WEFE-Nexus in ariden Mittelmeerregionen"
Laufzeit: 01. Mai – 30. April 2026 (3 Jahre)
Project ID: 2242-Call 2022 Section 1 Nexus WEFE IA
Koordinatorin: Prof. Dr. Gertrud Buchenrieder (UniBw M)
Wissenschaftliche Bearbeiterin & Kokoordinatorin: Dr. Wubneshe Desalegen Biru (UniBw M)
Der Mittelmeerraum ist aufgrund der Wasserknappheit und der Abhängigkeit von einer klimasensiblen Landwirtschaft einer der weltweiten Hotspots des Klimawandels. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Anpassung an den Klimawandel und seine Abschwächung durch Maßnahmen und Innovationen zu fördern, die den Druck auf den Nexus aus Wasser, Energie, Nahrung und Ökosystemen (WEFE), einschließlich der biologischen Vielfalt, verringern. FrontAg Nexus reagiert auf diese Herausforderung, indem zirkuläre Agrarnahrungsmitteltechnologien (Frontier Agriculture) im Mittelmeerraum identifiziert und zugänglich gemacht werden, die die regionale Lebensmittel- und Ernährungssicherheit erhöhen und die Umwelt schützen. Darüber hinaus werden Faktoren analysiert, die die Annahme eines integrierten Ressourcenmanagement-Ansatzes unter Berücksichtigung der Zusammenhänge des WEFE Nexus und der wachsenden Bevölkerung in der Region fördern.
FrontAg Nexus folgt dem WEFE-Nexus-Gedanken und einem Multi-Akteurs-Ansatz und bezieht fünf Mittelmeerländer (Italien, Israel, Marokko, Tunesien, Türkei) sowie eines der trockensten Länder der Welt, Jordanien, mit ein. FrontAg Nexus trägt zur Praxisgemeinschaft bei, indem es Ansätze zirkulärer Agrarnahrungsmitteltechnologien identifiziert, zu Prototypen weiterentwickelt und verfügbar macht, die die Grenzen der derzeitigen Lebensmittelproduktion nachhaltig erweitern. Diese landwirtschaftlichen Ansätze umfassen klimafreundliche und wassersparende Technologien wie den erdenlosen Pflanzenbau (Hydroponik), rezirkulierende Systeme in der Aquakultur (RAS) und Insektenzucht (Insect Farming), letzteres für die Herstellung von organischem Dünger. Die Energieeffizienz dieser Ansätze soll durch Agrophotovoltaik gesteigert werden. Diese klimasmarten landwirtschaftlichen Ansätze bilden die Grundlage für sozio-innovative Anpassungsexperimente (d.h. Demonstrationsszenarien), da sie nur wenig Ackerland, Wasser, Energie oder Wohlstand benötigen und organische Abfälle reduzieren.
FrontAg Nexus wird zeigen, dass die zirkulären Agrarnahrungsmitteltechnologien die Existenzsicherung verbessert, indem sie sichere und nahrhafte Lebensmittel liefert und die Land-Stadt-Migration in Verbindung mit lokaler Ressourcenknappheit verringert. Diese Ansätze sind im Idealfall nicht nur für ländliche, sondern auch für städtische, Flüchtlings- und Beduinengemeinschaften geeignet. Die Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau werden auf der Ebene der Erzeuger und der Politik durchgeführt. Auf der Ebene der Erzeuger wird dies durch die Präsentation positiver Erfahrungen und den Aufbau einer Kultur der gegenseitigen Unterstützung auf Gemeindeebene. Auf politischer Ebene wird FrontAg Nexus zeigen, wie die Integration der klimasmarten Landwirtschaft in den Nexus-Ansatz nicht nur die ökologische, sondern auch die sozioökonomische Situation aller Beteiligten verbessert. FrontAg Nexus begleitet den Wandel der Produktion und der Politik im Mittelmeerraum durch die Einhaltung der EU-Taxonomie-Verordnung.
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