SORTIE - Sensor-Systeme zur Lokalisierung von verschütteten Personen in eingestürzten Gebäuden – Strukturanalyse des Trümmerfeldes
Prof. Dr.-Ing. habil Norbert Gebbeken, Exzellenter Emeritus der Fakultät BAU, hat beim BMBF das Projekt „Sensor-Systeme zur Lokalisierung von verschütteten Personen in eingestürzten Gebäuden (SORTIE) – Teilvorhaben: Strukturanalyse des Trümmerfeldes“ erfolgreich eingeworben.
Primäre Forschungsziele von SORTIE sind die verbesserte Detektion und schnellere Rettung verschütteter Personen sowie die erhöhte Sicherheit für die Rettungskräfte.
Im Teilvorhaben „Strukturanalyse des Trümmerfeldes“ geht es darum, das Strukturverhalten des Trümmerfeldes, auch bei dessen Abräumung, mit neuen digitalen Methoden besser räumlich und das sich zeitlich verändernde Verhalten in Echtzeit zu erfassen (4D-Analyse). Bisher wird die Stabilität des Trümmerfeldes anhand von Richtlinien (THW, Feuerwehr) in der Regel von nicht hauptamtlichen Fachberatern abgeschätzt. Dabei verbleiben stets große Unsicherheiten.
Weiterhin sind Beurteilungen meistens subjektiv, abhängig von der Schulung und Erfahrung des Baufachberaters. Bisher werden klassische Vermessungswerkzeuge eingesetzt, die vom Boden aus nur eine beschränkte Datenerhebung ermöglichen. Diese Defizite sollen mit Hilfe der neuen Technologien beseitigt werden. Deren Sensoren und Messgeräte werden an UAS adaptiert. Somit ist eine optimale Datengenerierung gewährleistet. Der Einsatz u. a. von 3D-Scannern führt zu einer deutlichen Verbesserung des Standes der Technik und ist ein wesentliches Element des neuen Systems. Die nahtlose Kombination von Multi-Sensor-Systemen und intelligentem UAS wird es den Einsatzkräften ermöglichen, die Katastrophensituation schnell zu erfassen, um den Rettungsprozess ohne Verzögerung einzuleiten.
Der Ansatz des beantragten Teilprojektes in SORTIE zeichnet sich dabei durch folgende Eigenschaften aus: Ein UAS wird den Trümmerhaufen dreidimensional erfassen, sich darin schließlich durch Algorithmen der künstlichen Intelligenz autonom fortbewegen, nach Verschütteten suchen und Daten für ein räumliches Modell erfassen. Mit Hilfe von 3D-Scans wird der Trümmerhaufen digital modelliert (digitaler Zwilling). Daraus werden mechanische Eigenschaften und deren zeitliche Veränderung der eingestürzten Infrastruktur abgeleitet. Hohlräume mit Verschütteten können detektiert und weitere Einsturzgefahren erkannt werden.
Das Hauptergebnis des Teilvorhabens „Strukturanalyse des Trümmerfeldes“ ist die Bereitstellung von für die Rettung von Verschütteten und für den Schutz der Rettungskräfte relevanten Daten über das Strukturverhalten des Trümmerfeldes in Echtzeit.
Fördergeber: BMBF
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