Wie kommt der Joghurtbecher ins Supermarktregal und was hat das mit Risiko zu tun?
Prof. Dr. Michael Eßig: Die Bestandteile eines Joghurtbechers kommen aus der ganzen Welt: Zwar kommt die Milch aus Bayern, aber die Erdbeeren aus Polen, die Aromen aus der Schweiz, das Holz für die Etiketten aus Kanada, der Leim aus Holland, der Mais aus China, das Rohaluminium für den Deckel aus Russland etc. pp. Insgesamt legen die Bestandteile eines Joghurtbechers allein in Europa eine Entfernung von über 9.000 km zurück – und das ist durchaus risikoreich: LKWs können im Stau stecken, Eisenbahnverbindungen ausfallen, Grenzen bspw. wegen Flüchtlingen geschlossen werden etc. pp. Beschaffung und Logistik steuern diese Supply Chains, allein Audi hat über 10.000 direkte Lieferanten. Diese Komplexität unterbrechungsfrei zu steuern, gehört zu den Aufgaben, die wir in RISK untersuchen – damit der Joghurtbecher garantiert rechtzeitig im Supermarktregal steht.