In vielen Branchen, in denen die klassischen Instrumente des Revenue Managements — wie zum Beispiel Kapazitäts- und Überbuchungssteuerung — eingesetzt werden, kommt so genannten Produktupgrades eine maßgebliche Bedeutung zu. Unter einem Upgrade versteht man dabei das Vorgehen, dem Kunden zum Zeitpunkt der Leistungserbringung ein anderes, höherwertiges Produkt als das eigentlich erworbene ohne Aufpreis zur Verfügung zu stellen. Für das anbietende Unternehmen ist dieses Vorgehen sinnvoll, wenn teure Produkte vergleichsweise geringe Nachfrage erfahren und die entsprechende, ansonsten ohnehin freibleibende Kapazität somit für stärker nachgefragte, günstigere Produkte genutzt werden kann. Bekannte Beispiele für Branchen, in denen von Upgrades regelmäßig Gebrauch gemacht wird, sind Linienfluggesellschaften (Upgrades z.B. von Economy auf Business Class) oder Automobilvermietungen (Upgrades z.B. von Compact auf Full Size).
Während in den in der Praxis eingesetzten Planungssystemen Upgrade- und Kapazitätssteuerung in der Regel sukzessive erfolgen, werden im Rahmen der Forschung der Professur neue methodische Ansätze entwickelt, die eine simultane Kapazitäts- und Upgradesteuerung ermöglichen. Dabei werden insbesondere Techniken aus der approximativen, dynamischen Optimierung eingesetzt. In einem zweiten Schritt wird die Güte der entwickelten Verfahren in Rahmen einer umfassenden, auf Praxisdaten basierenden Simulationsstudie evaluiert und vergleichend ihre Stärken und Schwächen, insbesondere auch im Hinblick auf die praktische Umsetzbarkeit, herausgearbeitet. Dazu wird auf eine eigens am Lehrstuhl in .NET neu entwickelte, umfassende Simulationsumgebung zurückgegriffen.