Abstract

An der Universität der Bundeswehr München wird derzeit im Rahmen des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr (dtec) das Luftschadstoffwarnsystem LUKAS entwickelt. Ziel von LUKAS ist der Aufbau eines innovativen mobilen Mess- und Warnsystems zur Überwachung und Detektion von Schadstoffen in der Atmosphäre. Das System soll in der Lage sein, luftgetragene Feinstäube und Aerosole in Echtzeit auf ihre chemische Zusammensetzung und ihren Schadstoffgehalt im Ultraspurenbereich zu analysieren und mit einer sich kontinuierlich weiterentwickelnden Datenbank abzugleichen. Durch die Echtzeit-Datenanalyse kombiniert mit meteorologischer Modellierung soll zeitgleich eine Ortung der Schadstoffquelle, die Prognose der Schadstoffausbreitung sowie eine prospektive Warnmeldung erfolgen. Die eingesetzte Messtechnik basiert auf einem innovativen Verfahren der Lasermassenspektrometrie zur schnellen chemischen Untersuchung einzelner Partikel im Mikro- und Nanometerbereich. LUKAS soll sich für den Einsatz in der Katastrophenvorbeugung, dem Gesundheits- und Umweltschutz und dem Zivilschutz eignen. Präsentiert werden einige Schlüsselaspekte der Technologie sowie erste Ergebnisse ihrer Anwendung zum Nachweis sicherheitsrelevanter Komponenten. So wird gezeigt, dass Stäube verschiedener gesundheitsrelevanter Stoffe unabhängig von ihrem Dampfdruck charakteristische massenspektrale Signaturen erzeugen, die auch in einem komplexen Aerosolhintergrund identifiziert werden können. Darüber hinaus wird gezeigt, wie Metalle und aromatische organische Schadstoffe mit bisher unerreichter Empfindlichkeit in der Umgebungsluft nachgewiesen werden können.