SM55x72 "Alte Anlage"

Die erste Forschungsanlage, deshalb auch als "Alte Anlage" bezeichnet, wurde vor ca. 31 Jahren auf dem Dach des Gebäudes 35/600 aufgebaut. Zu diesem Zeitpunkt bestand diese Anlage noch aus 24 Modulen SM55. Im Laufe der Zeit wurde diese Zahl auf 72 Module ausgebaut. Trotz ihres Alters erzeugt die Anlage weiterhin Strom und ist immer noch in das Netz eingebunden. Der Ist-Zustands wurde im Jahr 2018 im Rahmen einer Bachelorarbeit festgestellt.

Allgemeine Daten und Informationen

Die Anlage besteht derzeit aus 72 Modulen SM55 der Firma Siemens. Jeweils vier Module sind zu einem Modulstrang verschaltet und diese Modulstränge wiederum 18-mal parallelgeschaltet. Die Module besitzen laut Siemens einen Wirkungsgrad von 12,7%. Sie bestehen jeweils aus 36 monokristallinen Silizium-Solarzellen. Die Leitungen der einzelnen Module laufen in zwei Schaltkästen zusammen. Auf die Anlage selber gab es zum damaligen Zeitpunkt eine Werksgarantie von 25 Jahren, die nun um mehr als 5 Jahren überschritten ist. Die Leistung der Anlage hat über die Jahre abgenommen. Dies kann allerdings nicht mit detaillierten Werten belegt werden, da hierfür alte Messwerte fehlen. Eine unter Laborbedingungen durchgeführte Messung hat ergeben, dass die ermittelte maximale Leistung von 30,88W somit um 23,93W unter dem von Siemens angegebenen Maximum Power Point von 54,81W liegt.

Pmax: 55W
angegebener Wirkungsgrad: 12,7%
Modulart: monokristalin
Gesamtnennleistung: 3960W

Feststellung des Ist-Zustands im Jahr 2018

Im Rahmen der Ist-Zustand Analyse wurde die Anlage kontrolliert und es wurde festgestellt, das eine Überholung notwendig wurde. Die Überholung der Anlage umfasste verschiedenste Punkte.Bei der Kontrolle wurde festgestellt, dass viele Leitungen bereits beschädigt waren. Einige Kabel waren zum Teil durch Wettereinflüsse porös geworden. Zusätzlich wurden aber auch Ummantelungen durch Wespen, welche sich in Kabelkanälen der Anlage eingenistet hatten, beschädigt. Insgesamt wurde der gesamte alte Kabelbaum der Anlage (ca. 327m Kabel) entfernt und durch neue Leitungen ca. 175m Kabel ersetzt. Auch kleinere Reparatur- und Austauscharbeiten mussten vorgenommen werden. So wurden z.B. einzelne Kunststoffschrauben durch neue ersetzt und die Schaltkästen der Module teilweise geklebt und wieder abgedichtet. Auch wurden die alten Schaltkästen durch neue IP54-Kästen ausgetauscht. Zusätzlich wurden die Module gereinigt.
Durch diese Arbeiten konnte der Wirkungsgrad der Anlage wieder verbessert werden und es wurde dafür gesorgt, dass diese Anlage auch weiterhin sicher betrieben werden kann.

Quelle: Bachelorarbeit "Ertüchtigung einer PV-Anlage und Langzeitvergleich" - 02.05.2018 Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgung
Bilder der Messdaten von Emoncms©