Radikalisierung ist ein Prozess, der beschreibt, wie Menschen sich sukzessive Positionen zuwenden, die im gesellschaftlichen Verständnis als anormal, extrem – radikal – verstanden werden. Der Prozess der Radikalisierung wird durch eine Reihe von Faktoren auf individueller, gruppenspezifischer oder auch gesellschaftlicher Ebene verursacht und beeinflusst.
Am CISS wird Radikalisierung daher als multifaktorielles Phänomen verstanden, das aus verschiedenen Perspektiven erforscht werden kann:
Die Kriminologie konzentriert sich im Prozess der Radikalisierung auf mögliche individuelle, strukturelle und soziale Ursachen von kriminellem Verhalten. Einige kriminologische Ansätze, die zur Erklärung von Radikalisierungsprozessen genutzt werden, sind die Rational Choice Theory, die Strain Theory sowie das Konzept der sozialen Konstruktion. Diese Theorien bieten ebenfalls eine Grundlage für die Entwicklung von Präventionsstrategien.
Kontakt: Antonia Krabbe M.A.
Die vorwiegend politikwissenschaftliche Analyse von Radikalisierungsprozessen am CISS fragt zum einen, welche Rolle Gendervorstellungen (von Weiblichkeit und Männlichkeit) im Prozess der Hinwendung zu islamistischen und rechtsextremistischen Ideologien spielen. Zum anderen analysieren wir die Bedeutung von Antifeminismus in islamistischen und rechtsextremistischen Radikalisierungsprozessen – und wie Antifeminismus eine Brücke zwischen diesen beiden antimodernen Ideologien schlägt.
Kontakt: PD Dr. Eva Herschinger
Im Bereich der Prävention von Radikalisierung arbeitet das CISS mit der Praxis zusammen, um Forschungserkenntnisse in die Praxis einzuspeisen, aber auch mit PraktikerInnen zu erarbeiten und so eine möglichst hohe Anwendbarkeit zu erzielen. Siehe dazu auch unter Projekte des Forschungsbereichs zum Thema Gender und Radikalisierung.
Kontakt: PD. Dr. Eva Herschinger