Im Forschungsbereich Sicherheit und Intelligence stellt die Kritische Sicherheitsforschung einen wichtigen theoretischen Rahmen für die unterschiedlichen Themenfelder des Bereichs.
Kritische Sicherheitsforschung bedeutet einerseits einen erweiterten Sicherheitsbegriff anzulegen, der Sicherheit nicht mehr nur als die Abwesenheit von militärischer Bedrohung/Gewalt für einen Nationalstaat definiert. Vielmehr bezieht ein solcher Begriff Risiken und Vulnerabilitäten aus ökonomischer, ökologischer und humanitärer Sicht in regionaler, internationaler und globaler Dimension in das Verständnis ein. Andererseits bedeutet kritisch hier, immer wieder die Frage zu stellen, was Sicherheit mit Blick auf eine bestimmte Sachlage bedeutet, warum diese als Sicherheitslage definiert wird und welche Folgen eine solche Einordnung in das Feld der Sicherheit hat, unter anderem bezüglich der getroffenen Maßnahmen zur Abhilfe einer Bedrohung, eines Risikos oder einer Vulnerabilität.
Während es unterschiedliche theoretische Ansätze in der Kritischen Sicherheitsforschung gibt, gehört die Theorie der Versicherheitlichung – Securitization Theory – zu den prominentesten Vertreterinnen. Versicherheitlichung bezeichnet, dass eine bestimme Gruppe oder ein bestimmter Sachverhalt zu einem Sicherheitsproblem wird. Sicherheitsprobleme sind demnach keine objektiven Gegebenheiten, sondern werden im einem sozialen Interaktionsprozess konstruiert.
Kontakt: PD Dr. Eva Herschinger und Lisa Erlmann M.A.