Tag 1 | Zusammenfassungen der Forschungspanels

 

Panel I: Datenbasierte Ansätze zur Vorhersage von bewaffneter Gewalt

Chair: Paola Vesco, Uppsala University

Die letzten Jahre verzeichnen einen zunehmenden Trend in der Verbesserung und Diversifizierung von Ansätzen zur Vorhersage bewaffneter Konflikte. Diese umfassen innovative Ansätze, von der weit verbreiteten Anwendung von Methoden des Natural Language Processing (NLP) zur Extraktion von wertvollen Erkenntnissen aus Textdaten, bis hin zur Nutzung von Fernerkundungsdaten zur Analyse räumlicher Muster. Darüber hinaus werden verschiedene Methoden des maschinellen Lernens (ML) – wie beispielsweise Random Forests und neuronale Netze zunehmend eingesetzt, um komplexe Beziehungen und Dynamiken in Konfliktvorhersagemodellen zu erfassen. Das Panel untersucht neue Datenquellen, Modellierungsansätze und Möglichkeiten zur Verbesserung der Transparenz bei der Erkennung spezifischer Konfliktereignisse.

 

Panel II: Der Mehrwert strategischer Vorausschau in quantitativer Konfliktforschung

Chair: Boukje Kistemaker, King´s College

Ein umfassender Prozess der Krisen- und Konfliktprävention kann maßgeblich von datengetriebenen Ansätzen der Konfliktvorhersage und Methoden der strategischen Vorausschau profitieren. Strategische Vorausschau legt den Fokus insbesondere auf Risiko- und Resilienzanalysen sowie der Betrachtung von multiplen Zukünften. Ihre Stärke liegt speziell auf dem Gebiet der strategischen Kommunikation. Während Trend- und Szenarioanalysen recht beliebte Methoden sind, ist die methodische Vielfalt nicht darauf beschränkt. Strategische Vorausschau in der Konfliktforschung hält Wissenschaft, Praxis und Politik dazu an, von iterativen, partizipativen und multidisziplinären Diskursen sowie der Verwendung von innovativen Ansätzen und Methoden zu profitieren. Dieses Panel untersucht Methoden der strategischen Vorausschau, die in der Konfliktforschung verwendet werden sowie deren Kombination mit datengetriebenen Ansätzen in der Vorhersage von Konflikten.

 

Panel III: Untersuchung der vielschichtigen Auswirkungen von Konflikten auf die menschliche Entwicklung

Chair: TBD

Konflikte beeinflussen Menschen auf vielfältige Weise. Die Auswirkungen bewaffneter Konflikte gehen oft über diejenigen Personen und Gruppen hinaus, die direkt am aktiven Konflikt beteiligt sind, und führen dazu, dass ein größerer Teil der Bevölkerung den Konsequenzen von Konflikten ausgesetzt ist. Diese Konsequenzen umfassen neben direkten physischen Schäden und Todesfällen ebenso indirekte Folgen - sei es politische Instabilität, wirtschaftliche Einbußen und soziale Fragmentierung. Gleichzeitig kann der Einfluss von Konflikten geografisch stark ausgeprägt sein und am Konflikt unbeteiligte Dritte involvieren, bspw. über transnationale und internationale Flucht- und Migrationsbewegungen. Die Formulierung und Anwendung erfolgreicher Strategien und Maßnahmen zur Bewältigung der vielfältigen Auswirkungen erfordert Transparenz und Verständnis für die Komplexität der Konflikte. Dieses Panel untersucht die verschiedenen Auswirkungen von Konflikt im Rahmen der Konfliktvorhersage und in Ansätzen der Konfliktresolution.