DISKURS und DISPUT

Digitale Identitäten für ServiceKonten: Umsetzungsstrategien, Richtlinien und Sicherheitsaspekte

Das Projekt DISKURS begleitet den Aufbau und Betrieb der bundesweiten Identitätsföderation FINK wissenschaftlich und unterstützt dabei sowohl in technischen als auch organisatorischen Aspekten. Der Bedarf für eine solche Föderation ergibt sich aus der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes (OZG). Zusätzlich werden auch Zukunftstechnologien wie das Self-sovereign Identity Management (SSI) untersucht und deren Funktionsweise demonstriert.

DISKURS

Das Forschungsprojekt DISKURS wird vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales gefördert. Mit der Umsetzung des OZG soll der Zugang zu Online-Verwaltungsleistungen für Bürger vereinfacht werden. Verwaltungsgänge sollen rein online durchgeführt werden können. Die dazu notwendige Infrastruktur zur sicheren Authentifizierung von Bürgern wird mit der Föderation FINK geschaffen. Diese Föderation beruht auf der seit vielen Jahren bewährten Technologie der Security Assertion Markup Language (SAML).

Verwendung bewährter Ansätze

Durch die einschlägige Erfahrung mit SAML-Föderationen im universitären Umfeld kann zu Themen wie der eingesetzten Softwarearchitektur, inklusive verschiedener Datenmodelle und Profilen, den technischen Vertrauensniveaus und
föderationsweiter IT-Sicherheit ein wichtiger Beitrag geleistet werden. Neben den technischen Aspekten wird auch die organisatorische Seite des
Föderationsbetrieb betrachtet. Dabei werden föderationsspezifische Prozesse optimiert. Dazu zählt zum Beispiel der Austausch von Metadaten zwischen den Föderationsteilnehmern, aber auch der Bereich des prozessorientierten IT-Service-Managements.

Erforschung neuer Technologien

Über die Betrachtung des Status-Quo der aktuellen Föderationsarchitektur hinaus wird in dem Projekt auch die Möglichkeit vorgestellt, Self-sovereign Identity Management in den Bereich eGovernment aufzunehmen. Dazu werden anhand eines Demonstrators das Potential der SSI-Technologie gezeigt und die Umsetzbarkeit und Vorteile der Lösung präsentiert. Ein Fokus liegt dabei darauf,
kein komplett neues System vorzustellen, sondern Gemeinsamkeiten zwischen SSI-Ansatz und Föderation zu finden. So können bestehende Investitionen geschützt werden und langfristige Migrationspfade aufgezeigt werden.

Der im Projekt entwickelte technische Prototyp für eine bayerische SSI-Wallet und deren Anwendung in einem Verwaltungsportal ist in der folgenden Abbildung dargestellt.

demonstrator.png

DISPUT

Die Relevanz des Themas SSI und des damit verbundenen Bring-Your-Own-Identity-Paradigmas zeigt sich auch durch eine Vielzahl von ähnlichen Projekten zu dem Thema sowohl in Deutschland als auch der EU und weltweit. DISKURS kann dabei durch die enge Vernetzung mit den Bayerischen Föderationsprovidern und deren Führungsrolle in der Föderation FINK profitieren und die Untersuchungen auf echte Anwendungsfälle im eGovernment fokussieren. Im Projekt DISPUT wird u.a. dies, die Verzahnung von SSI mit SAML, der sichere Betrieb von SAML-Föderationen und Alternativen betrachtet.

Projektteam

Professur für IT-Sicherheit von Software und Daten Professur für IT-Sicherheit von Software und Daten

Legende

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