Deutsche Version

 

Belastende Einsätze im Kontext schwerwiegender Unfälle können hohe Stressreaktionen bei den beteiligten Einsatzkräften hervorrufen. Trotz des Potenzials, das Virtual Reality (VR) für Training und Forschung in diesem Kontext bietet, gibt es kaum virtuelle Umgebungen für die spezifische Zielgruppe der Rettungskräfte.

 

Im Rahmen des Teilprojekts wird daher eine VR-Stressumgebung für zivile Rettungskräfte entwickelt, die ein Unfallgeschehen mit mehreren Verletzten simuliert. Innerhalb dieses Szenarios begegnen die Rettungskräfte realitätsnahen auditiven und visuellen Stressoren, die sich in ihrer Intensität graduell steigern lassen. Übergeordnetes Ziel ist es dabei, die individuelle Resilienz, das heißt die Widerstandskraft im Umgang mit Belastungen, durch das Einüben passender Bewältigungsmaßnahmen zu steigern.

 

Um bestmögliche Trainingseffekte zu erzielen, werden die Stressoren sowie Empfehlungen für Stressinterventionen adaptiv an die jeweilige Rettungskraft angepasst und damit in personalisierter Weise dargeboten. Besonderes Augenmerk wird daher auf den präzisen Einsatz von hoch entwickelten Sensoren gelegt, die die reliable und valide Messung biologischer Stressparameter ermöglichen. Mittels aktueller Methoden der Data Science können die Physiologiedaten  ausgewertet, analysiert und damit neue Erkenntnisse hinsichtlich der Wirkung der Stressoren gewonnen werden. Techniken des Machine Learning ermöglichen die Herleitung prädiktiver Modelle, welche für das adaptive Gameplaying herangezogen werden können.

 

Das Teilprojekt findet in Kooperation mit dem Bayerischen Zentrum für Besondere Einsatzlagen (BayZBE) statt, dessen Ausbilderinnen und Ausbilder über ein hohes Maß an Expertise in der Vorbereitung auf belastende Einsätze verfügen. Letztere stellt eine essenzielle Basis für die inhaltliche Ausgestaltung und Evaluation des zivilen Stressbaukastens dar. Darüber hinaus sollen in Zukunft auch olfaktorische Stressoren eingesetzt werden, um die Erfahrung in der virtuellen Umgebung noch immersiver zu gestalten. Zu diesem Zweck entwickelt das Fraunhofer EMFT (München) Geruchsstoffpumpen (Projekt StressScent), die in das virtuelle Szenario integriert werden.

 

 

Englische Version:

 

Stressful operations in the context of serious accidents can cause significant stress responses in the emergency responders involved. Despite the potential that virtual reality offers for training and research in this context, there are hardly any virtual environments for the specific target group of rescue forces.

 

Within the scope of the subproject, a VR stress environment for civilian rescue forces is therefore being developed that simulates an accident with several injured persons. Within this scenario, the rescue forces encounter realistic auditory and visual stressors, the intensity of which can be gradually increased. The overarching goal is to enhance individual resilience, i.e., the ability to cope with stress, by practicing appropriate coping strategies.

 

To achieve the best possible training effects, the stressors as well as recommendations for stress interventions are adapted to the respective rescue forces and thus presented in a personalized way. Therefore, special attention is given to the precise application of sensors that enable the reliable and valid measurement of biological stress parameters. The physiological data is analyzed using data science methods to gain more insights, for instance, regarding the effect of a particular stressor. In addition, machine learning techniques are employed to derive predictive models for usage in the context of adaptive gameplaying.

 

The subproject is carried out in cooperation with the Bayerisches Zentrum für Besondere Einsatzlagen (BayZBE, Windischeschenbach), whose instructors have a high level of expertise in preparing for stressful rescue missions and are therefore of great importance to inform the design and evaluation of the virtual stress kit. In addition, olfactory stressors are to be used in the future to make the experience in the virtual environment even more immersive. To this end, the Fraunhofer EMFT (Munich) is developing odor pumps (StressScent project), which will be integrated into the virtual scenario.