Die Virtual Reality (VR) Trainingsumgebung „Militärisches Stresstraining“ soll die Stressresilienz in militärischen taktischen Situationen steigern und dabei gezielt die Anforderungen an Soldatinnen und Soldaten im Einsatz berücksichtigen. Die VR-Umgebung ermöglicht die Erzeugung einsatzspezifischer Szenarien mit unterschiedlichen Stressoren. Das Setting des Trainings ist eine grafisch aund auditiv realistisch ausgestaltete Szenerie eines verlassenen Bauernhofs. In diesem Setting kommt es zur Verwundung eines Kameraden sowie zum Beschuss durch feindliche Kräfte. Die Nutzerinnen und Nutzer werden also mit einer Vielzahl von zeitgleichen und belastenden Ereignissen konfrontiert.
Der Fokus des Trainings liegt somit auf Stressituationen, die von konfliktreichen Entscheidungen (Dilemmata) geprägt sind. Stress resultiert dabei nicht nur aus der Vielzahl der zu bewältigenden Ereignisse, sondern auch aus den schwierigen Entscheidungen, die angesichts dieser Ereignisse getroffen werden müssen. Hierbei ist vor allem empathischer Stress zu nennen, also Stress, der daraus resultiert, dass man verwundeten Kameraden helfen will, dies jedoch aufgrund der Situation nicht unmittelbar möglich ist. Diese Konflikte werden durch unterschiedliche Sprechtexte der virtuellen Figuren (NPCs) unterstrichen, indem die diese unterschiedliche Handlungen einfordern. Die Entscheidung bleibt jedoch den Nutzerinnen und Nutzern überlassen.
Neben diesem Training werden ausgewählte Stressbewältigungsstrategien vermittelt. Das Ziel dieser Vermittlung besteht darin, Soldatinnen und Soldaten auch psychisch auf belastende Einsätze vorzubereiten. Die Soldatinnen und Soldaten sollen im Training körpereigene Stressreaktionen erfahren und sie aufgrund der Interventionen zur Stressbewältigung künftig besser bewältigen können.