Neue Veröffentlichung im Austrian Management Review

16 Dezember 2024

In dem anwendungsorientierten Paper beschäftigen sich die Autoren mit der Dynamik von Routinen in agilen Projekten. Überraschenderweise kann die strikte Einhaltung von Routinen die Flexibilität und Agilität eines Projekts fördern, während vermeintlich "flexibles" Handeln oft zu Koordinationsproblemen führt. Die Studie betont die Bedeutung gelungener Routinen-Koordination und zeigt, dass agile Methoden wie Scrum allein nicht automatisch Agilität gewährleisten.

Das Paper beleuchtet auch den Einfluss von Akteuren und organisationalen Kontexten auf die Agilität in Projekten. Akteure, insbesondere die Rollen des Scrum Masters und der Teammitglieder, spielen eine zentrale Rolle. So zeigte die Studie, dass die Erfahrung der Beteiligten mit agilen Methoden entscheidend für den Erfolg ist. Beispielsweise kann ein Scrum Master mit stark traditionellem Projektmanagement-Hintergrund unbewusst Routinen verändern, was die Anpassungsfähigkeit des Projekts beeinträchtigt.

Auch der organisationale Kontext beeinflusst die Routinen maßgeblich. Bestehende Geschäftsprozesse, Führungskulturen und ad-hoc Eingriffe des Managements können die Effektivität von Routinen stören. Ein Beispiel aus der Studie zeigt, wie spontane Anweisungen des Top-Managements außerhalb der etablierten Routinen zu Verwirrung und Koordinationsproblemen führten. Diese Beobachtungen verdeutlichen, dass Agilität nicht nur methodische Disziplin erfordert, sondern auch ein abgestimmtes Zusammenspiel von Menschen, Kultur und Prozessen.