Ausflug in die Welt der Wärme
1 Februar 2012
Rund 50 Schülerinnen und Schüler lassen sich von Prof. Dr.-Ing. Stefan Lecheler, Professor für Technische Thermodynamik, bei der Kinderuni erklären, wieso im Winter die Wärme nicht im Haus bleibt.
Spannende Einblicke
Zugegeben: Besonders einladend sieht dieses Modellhaus nicht unbedingt aus, dass dort im Audimax auf die jungen Besucher wartet. Und Hineingehen kann man auch nicht, denn dafür ist es zu klein und eine Tür sucht man ebenfalls vergebens, lediglich drei Fenster sind zu erkennen. Dass es trotzdem die Aufmerksamkeit des 8-jährigen Markus auf sich zieht, liegt also eher an der speziellen Kamera, die vor dem Haus installiert ist und deren farbenfrohes Bild auf eine Leinwand projiziert wird. Was es damit auf sich hat, erklärt Prof. Lecheler gleich zu Beginn seiner Vorlesung. Es handelt sich dabei um eine Thermografiekamera und die Farben, die man auf der Leinwand sehen kann, stellen die jeweilige Temperatur an der Oberfläche dar. Da staunt selbst Markus nicht schlecht.
Was versteht man unter Temperatur und Wärme?
Bevor aber das Haus in den Mittelpunkt der Vorlesung rückt, erklärt Professor Lecheler seinen interessierten Jungstudentinnen und Jungstudenten wie man Temperatur definiert, nämlich als Maß für die Bewegung der Moleküle. Mit diesem Bild im Kopf ist es dann recht einfach zu verstehen, weshalb man hier auch von einem Wärmestrom sprechen kann. Als nächstes sind die verschiedenen Messgeräte an der Reihe und die Kinder sind fasziniert, als ihnen gezeigt wird, dass es noch viel mehr gibt als nur das klassische Thermometer aus dem Hausgebrauch. Einige Messgeräte dürfen sie dann auch selbst in die Hand nehmen und ausprobieren. Im Anschluss erklärt Prof. Lecheler anhand einer Formel und drei Beispielrechnungen, wann weniger und wann mehr Wärme durch die Wand wandert. Am Modellhaus lässt sich dies dann sehr gut veranschaulichen mithilfe der einfach, doppelt und dreifach verglasten Scheiben. Erwartungsgemäß ist der Wärmeverlust bei der dreifach verglasten Scheibe am geringsten, weil die einzelnen Luftschichten zwischen den Gläsern durch ihre geringe Wärmeleitfähigkeit isolierend wirken.
Energie spielerisch erleben
Zum Schluss der Vorlesung nutzen die Kinder noch die Gelegenheit um ihr ganz persönliches Wärmeporträt ausdrucken zu lassen. Und wer nach der spannenden Vorlesung noch genügend Energie übrig hat, erspürt beim Fahrradfahren am eigenen Körper wie stark man in die Pedale treten muss, um einen simplen Wasserkocher mit Strom zu versorgen. Oder welche Unterschiede zwischen einer Energiesparlampe und einer normalen 60 Watt Glühlampe bestehen. Bei der Lösung dieser Aufgaben kommen einige der Kinder doch ganz schön ins Schwitzen.