Den Wolken auf der Spur
9 Juli 2021
Nachdem die geplanten Flugversuche 2020 pandemiebedingt verschoben werden mussten, konnte im Juni 2021 endlich die Flugversuchskampagne im Projekt KoKo II zusammen mit unserem Projektpartner Hensoldt begonnen und Juli abgeschlossen werden. Als Flugversuchsplattform diente eine Dornier 228 des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Standort Braunschweig, die mit elektro-optischer & radartechnischer Sensorik ausgestattet ist.
Über mehrere Wochen wurden neben klassischen Ausweichmanövern mit Intruder-Luftfahrzeugen auch Sense & Avoid Szenarien zur Wolken- & Wettervermeidung erflogen. Im Rahmen des Forschungsprojekts untersucht die UniBwM den Aspekt der sensorbasierten Wolkenerkennung mit dem Ziel, dass unbemannte oder teilweise bemannte Luftfahrzeuge auch unter Sichtflugregeln operiert werden können. Hierzu müssen Wolkenmindestabstände sensorisch bestimmt und anschließend eingehalten werden. Um die Wolkenabstände ermitteln zu können, mussten zu Beginn der Flugversuche Sensorkalibrierungen am Boden durchgeführt werden. Die Wetterlage, die im Rahmen der Flugvorbereitung genauestens studiert wurde, meinte es gut mit uns, sodass wir während der Flugversuche eine Vielzahl an Wolkenobjekten unter verschiedenen Anflugwinkeln sensorisch erfassen konnten.
Um die wolkenerkennenden Algorithmen auch qualitativ beurteilen zu können, muss eine Wolkenreferenzposition zur Verfügung stehen. Da die tatsächlichen Wolkenpositionen in der Realität nicht verfügbar sind, wurden mit Hilfe der Messanlage an Bord des Flugversuchsträgers Wolkenreferenzpositionen in Wolkennähe aufgezeichnet, deren Abstand dann im Nachhinein mit den algorithmisch ermittelten Wolkenabständen evaluiert werden können.