MENTality Auftakt 2024: Was können Führungskräfte vom Theater lernen?

30 Oktober 2024

Mit einer interaktiven Auftaktveranstaltung startet der neue Jahrgang des Mentoring-Programms der zivilen Gleichstellungsstelle, während der letzte Jahrgang verabschiedet wird.

Am 23. Oktober 2024 endete das Mentoring-Jahr für 16 Tandems – bestehend jeweils aus einem Mentor oder einer Mentorin und einer Mentee. Gleichzeitig markierte die Veranstaltung, organisiert von der zivilen Gleichstellungsstelle der Universität der Bundeswehr München (UniBw M), den Auftakt zur siebten Runde des Programms und damit zu neuen Zweierteams.

Prof. Karl-Heinz Renner, Vizepräsident der Universität und Professor für Persönlichkeitspsychologie, eröffnete den Abend mit einem Grußwort. „Ein Mentoring-Programm ist wie eine positive Langzeitintervention“, erklärte er. „Beide Seiten können daran wachsen und Erfahrungen teilen. ‚Share & Grow‘ – das Motto passt perfekt!“ Prof. Renner hob hervor, dass das Programm stark auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden eingeht und dadurch intensive persönliche Entwicklung fördert.


An einem Stehtisch steht Prof. Rennerund spricht zum Publikum, das von hinten zu sehen ist. Hinter ihm wird eine Präsentation "Grußworte der Hochschulleitung" an die Wand geworfen.

Prof. Karl-Heinz Renner eröffnet den Abend mit einem Grußwort und bedankt sich bei allen Beteiligten aus dem scheidenden Jahrgang (© Universität der Bundeswehr München/Plank)


Tandem bleibt in Kontakt

Prof. Isabelle Deflers und ihre Mentee Luisa Wilczek, Absolventinnen des Jahrgangs 2023/24, gaben einen Einblick in ihre gemeinsame Zeit im Mentoring-Programm. Sie trafen sich alle zwei Monate persönlich und standen zwischendurch in regelmäßigem E-Mail-Kontakt. Für Wilczek, die an der Fakultät für Betriebswirtschaft der UniBw M tätig ist, war es besonders wertvoll, berufliche Fragen und Entwicklungen mit ihrer Mentorin zu besprechen. „Ihr Feedback hat mir enorm geholfen, meine wissenschaftliche Arbeitsweise und Struktur zu verbessern“, sagte sie.

Prof. Deflers betonte, dass es von Vorteil war, dass sie und Wilczek in unterschiedlichen Fachrichtungen arbeiten, da sie so als Außenstehende hilfreiche Perspektiven und Ratschläge einbringen konnte. „Wir hatten von Anfang an eine Kommunikation auf Augenhöhe, was ich sehr geschätzt habe“, ergänzte Wilczek. Prof. Deflers bedauerte lediglich, dass sie sich nicht noch häufiger austauschen konnten und versicherte, dass sie auch nach Abschluss des Programms weiterhin in Kontakt bleiben würden.

Impulsvortrag: Was Führungskräfte vom Theater lernen können

Anschließend hielt Dorothea Anzinger, Schauspielerin, Synchronsprecherin und Dozentin bei studium plus an der UniBw M, einen interaktiven Impulsvortrag mit dem Titel „Improwise – Was kann das Business von der Bühne lernen?“. Dieser lief nicht nur frontal ab, sondern ließ die Anwesenden auch von ihren Stühlen aufstehen und miteinander kleine Übungen zu machen.

Sie betonte die Gemeinsamkeiten zwischen den Kompetenzen von Führungskräften und Schauspielenden: „Improvisation ist ein Lebensstil. Und meine Kunst, die ich auf der Bühne mache, unterscheidet sich von Ihrem normalen Alltag nur durch die Höhe der Bühne. Denn alles andere, was wir tun, um auf einer Bühne eine Geschichte zu erzählen – im Zusammenspiel mit einer Kollegin oder einem Kollegen – da brauche ich die gleichen Fähigkeiten, die Sie in Ihrem Alltag brauchen, wenn Sie zusammenarbeiten. Sie müssen sich in jedem Moment justieren und das muss ich auf der Bühne auch. Ich muss die Fähigkeit haben voll und ganz im Moment zu sein um mich auf das einzulassen, was gerade passiert.“


Dorothea Anzinger steht im Publikum und hält einer Zuschauerin das Mikrofon entgegen.

Der Vortrag von Schauspielerin und Synchronsprecherin Dorothea Anzinger läuft nicht nur auf der Bühne ab: Das Publikum wird mit einbezogen (© Universität der Bundeswehr München/Plank)


Nach den Vorträgen sorgte eine interaktive Kennenlernrunde dafür, dass sich die neuen Tandems anhand von Puzzleteilen finden und sich für den Rest des Abends austauschen konnten. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Eva Olschewski und Christina Müller, die beide in der zivilen Gleichstellungsstelle tätig sind.


Blick auf zwei Hände, die zu unterschiedlichen Personen gehören. Sie halten Papierstreifen nebeneinander, die zusammen ein ganzes ergeben. Darauf zu lesen ist "Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben. Viktor Frankel, österreichischer Psychiater und Autor."

Der neue Mentoring-Jahrgang sucht sich anhand von Puzzleteilen (© Universität der Bundeswehr München/Plank)


Über das Mentoring-Programm

Im Mentoring-Programm der zivilen Gleichstellungsstelle profitieren die Teilnehmerinnen von dem Wissen erfahrener Führungskräfte aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie einem vielfältigen Portfolio an Workshops, Coachings und Netzwerkevents. Seit November 2018 bietet die Universität der Bundeswehr München (Post-)Doktorandinnen die Möglichkeit, ein einjähriges Mentoring zu durchlaufen. Das Programm wurde ins Leben gerufen, um Frauen in Führungspositionen zu stärken – und trägt seit einer Crowdsourcing-Aktion im Pilotjahrgang den Namen „MENTality – #share&grow".


Titelbild: Prof. Isabelle Deflers und ihre Mentee Luisa Wilczek erzählen den Anwesenden von ihren Erfahrungen aus dem letzten Jahr (© Universität der Bundeswehr München/Plank)