geoASYS
Automatisches System zur Aufnahme und Dokumentation von Gebäudeentwässerungsanlagen
Projektbeschreibung
In den letzten Jahren ist die Inspektion von Gebäudeentwässerungsanlagen (GEA) ein wichtiger Themenschwerpunkt im Bereich der Abwasserbranche geworden. GEA werden auch als private Hausanschlüsse bezeichnet und verbinden die einzelnen Gebäude mit den öffentlichen Hauptkanälen. Experten vermuten, dass von Schäden in diesen Kanalnetzen ein hohes Risiko für die Umwelt ausgeht. Aus diesem Grund müssen die GEA inspiziert, auftretende Schäden lokalisiert und repariert werden. Da es sich bei den GEA um relativ komplexe Rohrsysteme mit einem geringen Durchmesser (10-15 cm) handelt, stellt dies gewissermaßen eine Herausforderung dar. geoASYS ist ein Verlaufsmessungssystem, welches in der Lage ist, während des Inspektionsvorganges in Echtzeit die Geometrie und Topologie einer GEA dreidimensional zu erfassen, zu visualisieren und anschließend an ein GIS zu übergeben. Die Berechnungsalgorithmen von geoASYS stützen sich vorrangig auf Sensormessungen (Weggeber, IMU (Inertial Measurement Unit)).
Abb. 1: Inspektionseinheit Lindauer Minischere mit eingebauter IMU
Die mit geoASYS erfassten Leitungsverläufe können als Fachdaten in bestehende kommunale oder private GIS integriert werden. Mit den erfassten Daten können nicht nur die Schadstellen einfach lokalisiert werde, sie bilden oftmals die Grundlage für die Entwicklung von Sanierungskonzepten oder die Planung von Bauprojekten im örtlichen Bereich der GEA. Seit Februar 2010 befindet sich das kommerziell vertriebene Folgeprodukt von geoASYS, geoASYSbop auf dem Markt. Bei geoASYSbop ist geoASYS als eigenständige Applikation in das Framework „planet“ der Firma bluemetric eingebunden. Dies bietet eine Reihe von Verbesserungen, zum Beispiel bei der graphischen Darstellung, der Datenverwaltung oder den implementierten Schnittstellen.
Abb. 2: Benutzeroberfläche von geoASYS
geoASYS erfüllt die Genauigkeitsanforderungen der Anwender von 0,5 Meter Erfassungsgenauigkeit auf einer Strecke von 25 Metern. Dies wurde in verschiedenen Tests nachgewiesen, jedoch wäre eine Ausweitung des Messbereiches mit diesem Genauigkeitsniveau wünschenswert. Aus diesem Grund ist die Weiterentwicklung von Verfahren und Algorithmen zur Stabilisierung und Verbesserung der Erfassungsgenauigkeit von geoASYS eine kontinuierliche Aufgabe. Folgende Themenschwerpunkte werden dabei berücksichtigt:
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Geodätischen Labor des Instituts für Geodäsie (Prof. Heister) der UniBw München durchgeführt. Die Entwicklung erfolgte mit Unterstützung der Firma JT-elektronik-GmbH, Lindau, und dem Kasseler Entwässerungsbetrieb, Kassel.
Veröffentlichungen
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Gefördert durch:
Kasseler Entwässerungsbetrieb, Kassel Projektpartner:
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