Quelle: EUROPEAN UNION [2013]: European Border Surveillance System (EUROSUR). Infographic 1 vom 29.11.2013
Ziel des Projektes EUROSUR ist die Vernetzung und Erweiterung der bisher bestehenden Grenzüberwachungssysteme an Europas Grenzen zur Minderung der Grenzkriminalität sowie Verhinderung weiterer Todesfälle illegaler Einwanderer aufgrund von Schiffsunglücken vor den Küsten Europas. Im Rahmen von EUROSUR werden zunächst folgende Schlüsselkomponenten und Konzepte entwickelt:
- technische und Management-Konzepte für nationale Überwachungssysteme und Koordinationszentren
- Architekturen und technische Spezifikationen für ein sicheres Kommunikationsnetzwerk zwischen den Koordinationszentren und FRONTEX
- Systemarchitekturen und technische Spezifikationen für ein gemeinsames Informationsbild des Grenzvorbereiches (CPIP), welches später von FRONTEX geführt und benutzt werden soll.
Die AGIS beteiligte sich im Projekt EUROSUR an der Entwicklung des Konzeptes für das gemeinsame Informationsbild des Grenzvorbereiches (CPIP = Common Pre-frontier Intelligence Picture). CPIP bedeutet dabei im Detail:
- „Common“ – Die Informationen stehen allen Mitgliedern des Netzwerkes zur Verfügung. Daher sind Interoperabilität aller Applikationen sowie technische Standards und gemeinsame Infrastrukturelemente unbedingt erforderlich.
- „Pre-frontier area“ – Das zu überwachende Gebiet beginnt bei den an Europa grenzenden Drittstaaten und angrenzenden Seeflächen außerhalb der Reichweite nationaler Grenzüberwachungssysteme bis hin zu Transitstaaten, durch welche Immigrationsrouten in die EU führen.
- „Intelligence“ – Die darzustellenden Informationen werden nach ihrer Relevanz für die Aufklärung und Entscheidungsfindung ausgewählt. Dazu zählen z.B. Bilder, Signale, mündliche Informationen und Sensormessungen der Mitgliedsstaaten. Ziel ist die Bewertung und Integration dieser unterschiedlichen Informationstypen mit entsprechenden Evaluierungs-, Prozessierungs- und Analysefunktionen.
- „Picture“ – Die Informationen werden in einer einheitlichen und verständlichen Weise als interaktive digitale Karte präsentiert. Eine besondere Rolle spielt dabei die Handhabung und die Zusammenführung der verschiedenen Aufklärungs- und Informationstypen sowie Quellen.
Die Arbeiten beinhalten damit die Definition möglicher Applikationen und Komponenten des CPIP, die Entwicklung einer Systemarchitektur und, basierend auf Erfahrungen aus einem Pilotprojekt, die Ableitung technischer Spezifikationen von Systemkomponenten für spätere Ausschreibungen.
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Gefördert durch:
Europäische Kommission, Generaldirektion Justiz, Freiheit und Sicherheit, Brüssel
und
ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH, München
Laufzeit: 02/2009 - 01/2010
Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reinhardt
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