Vortriebskontrolle bei Tunnelbauwerken

 

Mit modernen Vermessungskreiseln kann die Nordrichtung mit einer Genauigkeit von ca. 1 mgon bestimmt werden. Eine etwa 10 – 12 Minuten andauernde, voll automatisierte Einzelmessung benötigt dazu eine schwingungsfreie und temperaturstabile Umgebung. Mehrfachmessungen steigern die Genauigkeit und identifizieren etwaige fehlerhafte Messungen. Um Refraktionseinflüsse zu minimieren, werden zeitnah Gegenvisuren mit dem gleichen Vermessungskreisel oder gegenseitige Beobachtungen mit zwei Vermessungskreiseln simultan durchgeführt. Eine typische Anwendung der Nordrichtungsbestimmung mit einem Vermessungskreisel stellen Orientierungsmessungen zur Vortriebskontrolle im Tunnelbau dar. Das Institut der Geodäsie konnte durch die Mitwirkung in diversen  Projekten über viele Jahre Erfahrungen gewinnen, welche in Forschung und Weiterentwicklung dieser Messtechnik einfließen.

 

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Das Institut für Geodäsie besitzt zwei moderne Vermessungskreisel, einen DMT Gyromat 5000 und einen DMT Gyromat 2000. Bei der Vortriebskontrolle wird eine Linie des Tunnelnetzes in Vortriebsnähe gemessen. Das ermittelte Azimut wird mit Hilfe von  Referenzmessungen im Portalnetz auf das Baustellensystem bezogen. Um sicherzugehen, dass ein Vermessungskreisel während der Messkampagne mechanisch stabil geblieben ist, werden unmittelbar vorher und nachher die Kalibrierwerte der Vermessungskreisel auf der Prüfstrecke der Universität der Bundeswehr München ermittelt und verglichen.

 

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