Eröffnet wurde die Veranstaltung "Väterbewusste Führung - das braucht's!" durch die Präsidentin der Universität der Bundeswehr Mümchen (UniBw M), Prof. Dr. Eva-Maria Kern. In ihrem Grußwort betonte sie , wie wichtig Führungskompetenz sowie die Kommunikationsbereitschaft aller Beteiligten ist, damit die Vereinbarkeit von Beruf/Dienst und Familie gelingen kann. Darüber hinaus hob sie hervor, dass die Nutzung bzw. Implementierung geeigneter Vereinbarkeitsinstrumente für die Gewinnung und Bindung aller Berufsgruppen an der UniBw M von großer Bedeutung sei.

In der aufschlussreichen Keynote von Volker Baisch, Gründer und CEO des Väternetzwerks conpadres, wurden interessante Fakten über die Wünsche von Vätern in Deutschland in Bezug auf Vereinbarkeitsthemen sowie wertvolle Eindrücke von best practice-Beispielen präsentiert. Dabei bezog sich Herr Baisch u.a. auf die Trendstudie "Wie väterfreundlich ist die deutsche Wirtschaft? Trends, Rahmendbedingungen und Entwicklungspotenziale" (2022), die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftag gegeben wurde. Demnach haben z.B. 450.000 Väter in Deutschland schon einmal den Arbeitgeber zugunsten einer besseren Vereinbarkeit gewechselt.

Aber wie sieht es bei der UniBw M in puncto Vereinbarkeit aus? Hier sind einige interessante Fakten:

  • von den insgesamt 3151 Soldatinnen und Soldaten an der UniBw M arbeiten lediglich zwei Personen oder 0,06 % in Teilzeit
  • beim zivilen Personal ist die Teilzeitbeschäftigung höher, von 1857 Beschäftigten (Stichtag 01.12.2022) arbeiten 34 % in Teilzeit, wobei 63 % der Teilzeitkräfte weiblich und 37 % männlich sind
  • ca. 65 % der 120 Personen im zivilen Bereich, welche aktuell in Teilzeit sind, sind Väter
  • insgesamt beträgt die Anzahl der Kinder unter 18 Jahre aller Soldatinnen und Soldaten an der UniBw M 234, davon sind rund 200 12 Jahre und jünger

 

Das Highlight der Veranstaltung stellte die Podiumsdiskussion dar, in der Prof. Dr. Rafaela Kraus, Vizepräsidentin für den Hochschulbereich für Angewandte Wissenschaften, Entrepreneurship und Chancengerechtigkeit, Prof. Dr. Michael Johlitz, Professor für Mechanik & stellvertretender Leiter des Instituts für Mechanik sowie Oberstleutnant Olav Hinkelmann, Referent in der Abteilung Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Dienst in der Bundeswehr, BMVg angeregt diskutierten:

In den Augen von Frau Prof. Dr. Kraus, kann die Vereinbarkeit von Beruf/Dienst und Familie nicht allein durch den Arbeitgeber, sondern nur gesamtgesellschaftlich verbessert werden. Herr Prof. Dr. Johlitz erläuterte, welche Vereinbarkeitsinstrumente er als Führungskraft erfolgreich einsetzt, um seine Mitarbeitenden zu fördern. Dabei darf ein "gewisser Grad an Pragmatismus nicht fehlen", so der Wissenschaftler. Durch die Beiträge von OTL Hinkelmann war es spannend zu erfahren, welch vielfältige Überlegungen das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) anstellt, damit die Streitkräfte und alle Angehörigen des BMVg und somit auch der UniBw M ihre beruflichen Verpflichtungen auch künftig noch besser mit den Familienaufgaben vereinbaren können.

Fotos: UniBw M/Familienservicestelle