Wiederkehrende bewaffnete Konflikte stellen eine anhaltende Herausforderung für Frieden und Stabilität, mit tiefgreifenden humanitären und sozioökonomischen Folgen, dar. Die Analyse von Konfliktdaten zeigt, dass bewaffnete Konflikte häufig zu einem späteren Zeitpunkt erneut ausbrechen. Hierbei handelt es sich nicht selten um ähnliche Konfliktmuster, die jedoch auch neue Akteure, Allianzen oder Unvereinbarkeiten hervorbringen können. Die Tendenz von Konflikten, weitere Gewalt in bekannten und neu entstehenden Konflikten zu perpetuieren, unterstreicht die Bedeutung der Bekämpfung der zugrunde liegenden Ursachen. Methoden des Maschinellen Lernens bieten wertvolle Einblicke in Konfliktmuster oder eskalative Konfliktdynamiken, die es politischen Entscheidungsträgern ermöglichen kann, potenzielle Konfliktherde vorherzusehen. Vorhersagemodelle stehen jedoch vor der Herausforderung komplexe sozio-politische Dynamiken, wie das Wiederaufkommen bzw. das Entstehen von Konflikten, die Bildung neuer Akteursgruppen, oder unerwarteter Entwicklungen präzise vorherzusagen. Insbesondere, wenn die Merkmalsgruppe mit der größten Vorhersagekraft oft vergangene Konflikte selbst ist. Szenariomethoden können quantitative Analyse ergänzen, indem sie alternative Zukünfte erkunden und plausible Szenarien für systemische Risiken und Missstände entwickeln. Durch die Kombination von datengetriebener Analyse und Vorausschau werden Entscheidungsträger in eine bessere Lage versetzt, das Risiko eines erneuten Konfliktaufkommens zu mindern und kritische Entwicklungen umfassender zu erfassen.

Die interaktiven Sitzungen während des CCEW Symposiums 2024 werden einen integrierten Ansatz verfolgen, der die Methode der Szenarioentwicklung und die Ergebnisse quantitativer Vorhersagen kombiniert. Mit einem Fokus auf die Kombination, ihre Vorteile und Herausforderungen, werden die Teilnehmenden drei inaktive Konflikte in Kosovo, Indien und der Zentralafrikanischen Republik analysieren, da Daten darauf hinweisen, dass das Risiko erneuter Gewalt in Nachkriegssituationen latent ist. Die interaktiven Sitzungen umfassen Plenarsitzungen und den Austausch in den jeweiligen Arbeitsgruppen (entsprechend den drei Anwendungsfällen).