Postkarte des ehemaligen Fliegerhorsts Neubiberg inklusive der Kirche auf dem Gelände der heutigen Universität
Die 1970er: Studienstart in Neubiberg
Zusammen mit der heutigen Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg wurde die jetzige Universität der Bundeswehr München als eine der beiden Hochschulen der Bundeswehr zur akademischen Ausbildung des Offiziernachwuchses 1973 gegründet. Die Initiative hierzu ging vom damaligen Bundesminister der Verteidigung, Helmut Schmidt, aus. Der Bundestag beschloss 1972 die Schaffung der beiden Hochschulen.
Als Liegenschaft dient bis heute das Gelände der ehemals dort angesiedelten Offizierschule der Luftwaffe bzw. der Fachhochschule der Luftwaffe in Neubiberg, des ehemaligen Fliegerhorsts Neubiberg. Bis 1980 wurde auch die Kaserne an der Schweren-Reiter-Straße in München mit Blick auf Olympiagelände und -turm für die Hochschule genutzt. Bei Gründung hatte die Münchner Hochschule der Bundeswehr sechs Fakultäten (Bauingenieur- und Vermessungswesen, Elektrotechnik, Informatik, Luft- und Raumfahrttechnik, Pädagogik sowie Wirtschafts- und Organisationswisschaften) und drei Fachhochschul-Fachbereiche (Maschinenbau, Bauingenieurwesen und Elektrotechnik sowie Betriebswirtschaft); 1978 kam die Fakultät für Sozialwissenschaften hinzu.
Von Anfang an war die 1973 gegründete Hochschule der Bundeswehr München mit dem Reformgedanken verknüpft, der viele wichtige Universitätsneugründungen der 1960er und 1970er Jahre in der Bundesrepublik verband: Die Grenzen zwischen den Fächern sollten geöffnet werden, um eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu ermöglichen. Dazu gehörten auch möglichst flache Hierarchien beim wissenschaftlichen Personal ohne die traditionellen Lehrstühle für Professorinnen und Professoren.
Die Hochschule war bis zum Beginn der 80er Jahre Angehörigen der Bundeswehr vorbehalten. Von 1973 bis 1974 bekleidete Gerhard Wachter (kommissarisch) das Amt des Präsidenten, ab 1974 war dann Horst Freiherr von Engerth verantwortlich für die Geschicke der Universität. Unterstützt wurden sie bei ihrer Arbeit von den drei Leitern des Studierendenbereichs, Oberstleutnant Eberhard Schmidt (1973 bis 1974), Oberst Edgar Münx (1974 bis 1977) und Oberst Dipl.-Ing. Ibel (1977 bis 1979).